Neueste Themen
» News und Updatesvon Anabelle Woddia Do Nov 06, 2014 10:31 am
» Lob und Kritik
von Gast Fr Okt 31, 2014 12:17 am
» Anfragen
von Gast So Okt 12, 2014 7:15 pm
» Fragen und Probleme
von Gast Di Okt 07, 2014 10:18 pm
» Änderungen
von Gast So Okt 05, 2014 5:42 pm
Der Hauptplatz
3 verfasser
:: :: Die Distrikte :: Distrikt 2
Seite 1 von 1
Re: Der Hauptplatz
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 13.00 Uhr
Cato
ca. 13.00 Uhr
Cato
cf: Haus der Familie Grace
Nun war es so weit. Cato stand in der Reihe der 18-jährigen Jugendlichen. Die hinterste Reihe der Jungen, da sie das letzte Mal in ihrem Leben an der Ernte teilnehmen würden, wenn es keine Sonderregelung während des nächsten Jubel-Jubiläums geben würde. Doch darüber dachte keiner nach. Warum auch? Es wäre viel zu unwahrscheinlich gewesen. Zudem waren diese Spiele im Vordergrund und nicht die des kommenden Jahres.
Noch immer spürte Cato den leichten Stich in seinem Finger. Es war genau das, was ihn daran erinnerte, dass er gedanklich wieder zurück in die Realität kommen sollte. Einige Reihen vor sich sah er Cajus, welcher sich kurz zu ihm herum drehte und ihn breit angrinste, wobei Cato dieses Grinsen erwiderte.
Noch immer ist überall Gemurmel und Gerede zu hören. Die Ernte ist für Distrikt 2, auch für den armen Teil des Distriktes, ein regelrechtes Fest. Die Armen mussten sich niemals um ihre Kinder sorgen. Es meldeten sich IMMER ein Mädchen und ein Junge freiwillig. Ein einziges Mal in der Geschichte kam das nicht vor. Cato erinnerte sich daran. Es war ebenfalls ein zukünftiger Karrieretribut, allerdings ein sehr junger Tribut, einer sehr angesehenen Familie mit einigermaßen Einfluss. Er sollte sich erst mit 18 melden, doch er wurde bereits mit 13 gezogen und keiner hatte sich getraut, seinen Platz einzunehmen. Sie hatten zu viel Angst vor dem, was die Familie anrichten würde. Das Todesurteil für das arme Kind, denn er war eben nicht bereit in die Spiele zu ziehen und das sah man ihm damals bereits an. Niemand meldete sich für jemanden, der seit Jahren trainiert wurde und dann auch noch von einer angesehenen oder angsteinflößenden Familie kam, die der eigenen Familie das Dasein zur Hölle machen könnte und würde.
Doch dieses Jahr wäre es nicht so. Er hatte einen Plan, wie er zu einhundert Prozent ein Tribut werden würde. Niemand hatte jemals zuvor diesen Plan gehegt, oder wenigstens durchgeführt. Er, Cato Grace, würde es machen, denn das war sein Tag. Er würde in die Geschichte eingehen! Die Kapitoler würden ihn lieben! Die Füße Küssen!
Der Betreuer von Distrikt 2 betrat die Bühne. "Der ist aber neu, oder?", fragte Cato den Jungen neben sich, welcher nur verwirrt nickte. Auf der Bühne stand ein sehr junger, hochgewachsener Mann aus dem Kapitol. Cato konnte nicht sagen, ob sein Gesicht echt war, odr plastisch. Dazu war er zu weit entfernt. Die Haare waren stählern silbern und der Körper... nein, der konnte nicht normal sein! Der Typ hatte sich bestimmt irgendwelche Implantate einsetzen lassen. Es war zwar nicht übermäßig, dich man sah irgendwie dennoch, dass es nicht echt war. Wollte er etwa nach Distrikt 2 gehören, oder sollte man sehen, dass er der Mentor dazu war? Aufgespritzte und eingesetzte Muskeln. Cato empfand es als albern! Und seine Haut, sie hatte einen silbernen Schimmer, wenn das Licht darauf fiel, als sei er selbst aus Metall oder Stahl. Seine Kleidung war vollkommen weiß mit grauen Streifen... marmormäßig. "Willkommen, willkommen", erklang seine akzentvolle Stimme, die einen wirklich zusammenfahren ließ. Selbst das Kratzen mit Fingernägeln auf einer Tafel war dagegen Engelsgesang! "Willkommen, Distrikt 2 in den vierundsiebzigsten, alljährlichen Hungerspielen. Ich bin Diamond Steel."
"Das ist aber nicht sein Ernst, oder?", stelle Cato die Frage an den Nebenstehenden. "Ich glaube schon", antwortete dieser verwundert.
Der Schock über diese Person saß tief. So tief, dass Cato die nächsten Sätze vollkommen ignorierte und erst wieder wach wurde, als der kleine Film aus dem Kapitol geendet hatte. "Nun ist es Zeit", erklang die nervtötende Stimme Diamond Steels, "einen mutigen jungen Mann und eine mutige junge Frau für die diesjährigen Hungerspiele zu ziehen. Dieses Mal jedoch, zur Prämiere meines neuen Postens, Mens first!"
"Spinner", erklärte Cato dem Typ neben sich, welcher ich ein Lachen verkneifen musste.
Cato beobachtet, wie der Betreuer in Richtung der Heerenkugel ging, seine Hand theatralisch darüber kriesen ließ, sich einen Zettel schnappte und zurück zum Mikrophon tappelte, um diesen zu entfalten. "Unser diesjähriger männlicher Tribut heißt Ti..."
"STOPP", brüllte Cato in raunender Stimme über den ruhigen Platz, sodass ihn jeder hören konnte. Es war nicht einmal Zeit bereit zu werden, so schnell ging auf einmal alles. Sien ganzer Körper streubte sich und handelte von alleine. "ich melde mich freiwillig als Tribut!"
Cato drängte sich durch die Menge in den Mittelgang. "Nun hören Sie einmal!", beschwerte sich der Mann auf der Bühne, "lassen ie mich doch wneigstens meine Aufgabe vollziehen! Ich habe hier einen strikten Ablauf! Ist das überhaupt erlaubt?" Hilfesuchend blickte der Kapitoler zum Bürgermeister, welcher nur ratlos die Schulter zuckte.
Cato jedoch wollte nichts davon wissen. Voller Inbrunst und in absoluter Sicherheit stürzte er nach vorne. Das faszinierte den Mann dann doch so sehr, dass er mit einem Seufzen aufgab und wartete, bis Cato auf der Tribüne stand. "Wie heißt du denn?", wollte er dennoch leicht genervt wissen.
"Cato. Mein Name ist Cato Nero Grace", verkündete Cato mit einem finsteren Blick siegessicher.
"Nun gut. Der männliche Tribut der vierundsiebzigsten Hungerspiele für Distrikt 2 ist Cato Nero Grace." Die Menge Applaudierte.
"Und nun", wollte Diamond Steel sofort weiter führen, um seinem Ärger wieder freie Luft zu lassen, "kommen wir zu unseren geliebten Damen des Distriktes."
'Oder eines meiner Opfer', dachte sich Cato und lächelte finster, während er aufrecht auf der Bühne stand und in die stolzen Gesichter seiner Familienmitglieder blickte.
Cato Grace
Re: Der Hauptplatz
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 13.00 Uhr
Enobaria
ca. 13.00 Uhr
Enobaria
cf: Enobarias Haus
Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Enobaria, wie sich Jugendlicher um Jugendlicher auf dem Ernteplatz einfand. Normalerweise mochte sie große Menschenmassen nicht besonders, außer eben an Anlässen wie diesen. Eine elektrisierende Spannung lag in der Luft, sie konnte es fühlen. Sicherlich waren die meisten der Jungen und Mädchen scharf auf den Platz. Allein in ihrer Trainingsgruppe wollten ein paar versuchen, sich freiwillig zu melden. Doch nur einer von ihnen würde es schaffen. Die Mentorin hatte es besonders auf das weibliche Tribut abgesehen, da sie es coachen würde, zumindest bis die Spiele beginnen würden. Ab dort war jeder auf sich allein gestellt. Mit kummervollem Gesicht erinnerte sie sich an ihren letzten Fang. Voller Erwartungen war sie an genau derselben Stelle gestanden und was hatte sie bekommen? Ein Gör, ein dummes, einfältiges Gör. Aus einer Trainingsakademie, trainiert und eine perfekte Anwärterin für den Sieg. Wäre sie nicht so..eingebildet gewesen. Immer war sie der Ansicht gewesen, alles besser zu können und alle anderen ausstechen zu können. Das Resultat: Ein für Distrikt 2 recht untypischer Tod am ersten Tag in der Arena. Immerhin der Schützling ihres Kollegen Brutus hatte es bis ins Finale geschafft, war dann aber leider an seiner Verbündeten aus Distrikt 1 zugrunde gegangen.
Das durfte ihr nicht noch einmal passieren. Nein. Dieses Mal würde sie härter arbeiten, wenn es sein musste, auch mit Zuckerbrot und Peitsche. Wie auf Kommando meinte sie, einige Blicke von Mädchen auf sich spüren zu können, als sie die Hände kurz zu Fäusten ballte und ihre Zähne aufblitzen ließ. Nur keine Aufregung. Bleib einfach ruhig.
Als es endlich soweit war und das Zeichen gekommen war, dass sie ihren Platz einnehmen sollte, betrat sie in ihrem Kleid die Bühne. Sie hoffte, dass sie gut aussah. Schon lange suchte sie nach einem Grund, ihrem Stylisten die Hölle heiß zu machen. Leider war er dennoch zu perfekt, um ihn zu feuern. Leider.
Enobaria stellte sich neben Brutus auf, der ihr ein kurzes, aber arrogantes Lächeln schenkte und eine Augenbraue hob, was sie mit einer selbstbewussten Miene quittierte. Für ihn war dieser Tag mindestens genauso interessant wie für sie, das wusste sie.
""Willkommen, Distrikt 2 in den vierundsiebzigsten, alljährlichen Hungerspielen. Ich bin Diamond Steel." Endlich... seufzte sie innerlich und versuchte ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Zwar hatte sie den neuen Betreuer vor wenigen Minuten noch unter die Lupe nehmen können, aber dieser Mann wirkte zu kurios, um sich ein kurzes Auflachen zu verkneifen. Die Mentorin versuchte es, aus der Sicht eines Kapitolers zu betrachten. Muskeln...sie wettete darauf, dass die Anwärter auf diesen Betreuerjob sich die Haare ausgerissen hatten, um so aussehen zu dürfen. Besser zumindest, als ein jämmerliches Elend, das so gar nicht zu diesem Distrikt passte, der vor Stolz, Anmut und Stärke nur so triefte.
Die meisten Jugendlichen allerdings wirkten eher geschockt als begeistert. Zum Glück rettete der Mann sein Image selbst - oder versuchte es zumindest - in dem er mit der ersten Ziehung begann.
Stöhnend schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Mens first? Es war beinahe schon verlangt, mit den Damen zu beginnen, flehend schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel, dass jetzt nichts mehr schief laufen würde. Enobaria hatte absolut keine Lust, sich den Zorn des obersten Spielmachers oder des Präsidenten auf den Hals zu hetzen. Denn im schlimmsten Fall schnappte man sich eben die Mentoren und zog sie zur Rechenschaft.
"Hör auf, so zu grinsen.", tadelte sie ihren Kollegen, der voller Vorfreude auf sein Tribut wartete. Diamond Steel zog den Zettel und wollte gerade den Namen verlesen, als ein "STOPP" die Menge durchbrach.
"Ich melde mich freiwillig als Tribut!"
Sie zog die Augenbraue hoch und sah zu dem blonden Jungen, der sich durch die Menge drängte. Ein 18-jähriger, gut trainiert. Doch das verbesserte keineswegs den Schock, den sie empfand. Es war verboten, sich zu melden, bevor der Name aus der Kugel nicht über den Platz gerufen wurde.
"Der ist lebensmüde.", seufzte die Dunkelhaarige zu Brutus. "Viel Spaß mit ihm."
Cato Nero Grace. Wäre sie seine Mentorin, hätte sie ihm mit ihren Zähnen die Kehle herausreißen können. Stattdessen beließ sie es dabei und schwor sich, sich niemals näher mit diesem Jungen zu befassen. Wer sich so schnell melden konnte, konnte es kaum erwarten, in die Arena einzuziehen.
"Und nun kommen wir zu unseren geliebten Damen des Distriktes.", der Betreuer versuchte, seinen Ärger zu zügeln. Der Ärger darüber, dass er unterbrochen worden war. Sie konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Wenn dieser Junge etwas Gutes hatte, dann das. Kapitoler, die sich ärgerten, wirkten schrecklich peinlich und das gefiel ihr.
Jetzt kommt dein Tribut, lass dich nicht ablenken.
Gast- Gast
Re: Der Hauptplatz
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 13.00 Uhr
Clove (& Chleo) & später Cato
ca. 13.00 Uhr
Clove (& Chleo) & später Cato
Clove spürte eine warme, vertraute Hand, die die ihre für einen kurzen Moment streifte. Mit einem Lächeln drückte sie diese und drehte dann den Kopf, sodass sie ihrer Schwester in die Augen blicken konnte, die direkt hinter ihr stand. Wie gut, dass sie nur ein Jahr auseinander waren, so hatten sie sich so hin manövrieren können, dass sie bei der Ernte nahe beieinander sein konnten. Beide Gesichter glänzten, es war lange her, dass sie sich in einvernehmlicher Freude anblicken konnten, ohne einen auch nur klitzekleinen Streit vom Zaun zu brechen. Sie hatten auch allen Grund, sich nicht schon wieder in die Haare zu kriegen. Denn gleich nachdem Clove nach ihrem, sagen wir mal 'Spaziergang' mit Cato nach Hause gekehrt war, hatte sie Chleo sogleich davon in Kenntnis gesetzt, dass sie sich erst nächstes Jahr zum Jubeljubiläum melden würde. Cato hätte sie zur Einsicht gebracht und ihr deutlich gemacht, dass Chleopatra weder ihre Schwester noch ihrer beider guten Freund verlieren durfte. Ganz gleich, ob aus den beiden etwas werden würde oder nicht. Es war gut so, dass Clove wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben eine Entscheidung überdacht und geändert hat. Aber es lag nicht nur an der Geschwisterliebe zwischen den Mädchen, Clove selbst wollte Cato als guten Freund behalten. Freunde mit Vorzügen? Nein, davon sollte Chleo besser nichts erfahren. Auch wenn sie und der Grace-Junge nicht zusammen waren. Aber das war nun eine andere Geschichte.
Es stimme Clove immer noch etwas verwirrt, dass ihr Chleo doch tatsächlich um den Hals gefallen war, nachdem sie ihr ihren Entschluss unterbreitet hatte. Schlimm war diese Umarmung jedoch nicht gewesen. Eigentlich gab es solche Zuneigungsbeweise zwischen ihnen nicht in diesem Ausmaße, doch dieser Anlass war es wirklich wert gewesen. Lilly-Ann hatte vor Entzückung sogar in die Hände geklatscht, ihre großen Cousinen Arm un Arm zu sehen. Nun stand das Mädchen abseits der Kinder, die für die Arena gezogen werden konnten, und winkte ihnen zu. Chleo und Clove hoben zwar nicht die Hände, nickten Lilly-Ann aber freundlich zu, was diese offenbar zufrieden stellte.
Clove ließ ihren Blick über die versammelte Schülerschar gleiten und blieb dann kurz an dem Karriero hängen, der sich heute freiwillig melden würde. Dann aber richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
Ein Mann betrat die Bühne, halb Kapitoler, halb Distriktler, wie sie fand. Silbernes Haar, silbern glänzende Haut... Warum nicht noch ein Horn auf der Stirn, um als letztes Einhorn zu gelten? Clove drehte sich halb zu ihrer Schwester um und teilte ihr ihre Gedanken m Flüsterton mit, sodass sie Mühe hatten, nicht albern loszukichern. Wenigstens waren Enobaria und Brutus da, zwei Sieger und Mentoren, auf die man stolz sein konnte. Und nur ihr Anblick verleitete Clove nicht zu einem Kichern.
"Willkommen, Distrikt 2 in den vierundsiebzigsten, alljährlichen Hungerspielen. Ich bin Diamond Steel." Dieser Name trat auf ein missbilligendes Kopfschütteln von Clove, aber sie verbiss sich eine weitere Bemerkung. Mit Sicherheit war das nur eine Art Künstlername, der würde eher nach Distrikt 1 passen. Genervt lauschte sie seinen Worten mit nur einem Ohr und ließ den alljährlichen Film, den sie mittlerweise fast auswendig konnte, an ihr vorbeirauschen, als wäre er ein Fluss im Hintergrund. Ihre Aufmerksamkeit galt vielmehr Cato. Sie wusste zwar nicht, was genau er vorhatte, aber wenn er meinte – wie er ihr vorhin mitteilte – dass er heute bei der Ernte etwas außergewöhnliches tun würde, dann würde das schon etwas heißen. Und tatsächlich. Clove zuckte leicht zusammen, als er 'Stopp' dazwischen rief, noch bevor die erste Silbe des gezogenen Namen ausgesprochen war.
Als der sogenannte Diamond Steel ratlos versuchte, gegen diesen voreiligen Tribut zu protestieren, konnte Clove nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. Chleo stimmte mit ein und hier und da konnte sie die eine oder andere Stimme ebenfalls vernehmen. Grandios! Bevor Catos Name verkündet wurde, beherrschten sie sich wieder und unterdrückten sogar ein Grinsen, doch ihre Mundwinkeln zuckten immer noch amüsiert. Man würde sich auf jeden Fall an seinen Namen erinnern. Als die Menge applaudierte, klatschten Chleo und Clove besonders laut in die Hände und sie ließen sich sogar zu einem Jubelruf hinreißen. Cato würde die Spiele gewinnen, das stand felsenfest, und vielleicht sogar Chleos Herz. Clove würde nächstes Jahr als Siegerin hervorgehen, Chleo auf jeden Fall in das Siegerviertel ziehen: entweder zu Clove oder zu Cato. Alles war perfekt. Würde perfekt werden.
Diamond Steel war sichtlich wütend angesichts Catos Selbstsicherheit. War es nicht sogar verboten, was er getan hatte? Aber selbst wenn. Was sollten sie ihm schon anhaben? Sie würden ihren mutigen Tribut wohl kaum umbringen wollen. Nun waren die 'Ladys' an der Reihe und es herrschte wieder Stillschweigen über dem Hauptplatz. Steel trippelte zu dem anderen Glasbehälter hinüber und machte eine Handbewegung, als würde er die kleinen Zettelchen darin beschwören, ihm einen Namen zu verraten. Aber es gab weder Funkenschauer, noch schoss ein Zettel in die Höhe und verkündete in Flammen aufgehend den weiblichen Tribut. Das musste Steel selbst erledigen. Er hatte einen Zettel in der Hand und Clove ließ den Blick über die versammelten Mädchen schweifen. Eines davon würde bald genug sterben.
„Und der weibliche Tribut für Distrikt 2 der diesjährigen, vierundsiebzigsten Hungerspiele ist...“ Steel faltete den Zettel in theatralischer Geste auseinander und las dann laut vor: „Clove Huntress!“
Stille. Nur ein Rauschen war in ihren Ohren zu hören, als die Worte langsam zu Cloves Gehirn durchsickerten. Ihr klappte wortwörtlich die Kinnlade hinunter, als just in diesem Moment ihre perfekte Welt zusammen brach. Blitzschnell rotierten ihre Gedanken. Entweder Cato oder sie. Chleo würde einen der beiden verlieren. Sie selbst hatte vielleicht sogar ihren Freund zu töten oder umgekehrt. Warum meldete sich denn niemand anderes? Jemand... ein Mädchen, das ein Jahr älter war als sie? Clove spürte eine Bewegung in ihrem Rücken, doch sie boxte Chleo unsanft in den Bauch. Es war eine Warnung: wag es ja nicht, dich für mich zu melden, wenn du wenigstens einen von uns wiedersehen willst! Schnell drehte sie sich zu ihr um und flüsterte hastig und beinahe in flehendem Ton: „Bitte verzeih mir. Und bitte verzeih Cato. Egal, was ich tun werde. Egal, was er tun wird.“ Für den Bruchteil einer Sekunde verwoben sich ihre Blicke und sie konnte Chleos plötzlichen Schmerz darin beinahe fühlen. Doch die Ältere nickte nur mit stummen Gesichtsausdruck, und Clove wirbelte herum und schritt erhobenen Hauptes durch die Menge, die ihr bereitwillig Platz machte.
Der Weg zur Tribüne erschien ihr quälend lang und sie spürte den brennenden Blick ihrer Schwester auf sich. Sie hätte sich nicht einmal gewundert, wenn sich ein Brandloch auf dem Rücken ihres dunkelroten Kleides bilden würde. Jetzt bloß nicht stolpern in diesem edlen Fetzen Stoff! Mit starrem Blick stakste sie nach vorne und die Bühne hinauf. „Wunderbar, wunderbar“, hörte sie Steels Stimme wie aus weiter Ferne. Clove blinzelte einmal und verbannte das Rauschen und den Nebelschleier aus ihrem Kopf, der sie befallen hatte. Mit einem einnehmenden Lächeln sah sie Cato an und reichte ihm die Hand. In dem winzigen Moment eines Herzschlages wurden aus Freunden Feinde. Klar würden sie Verbündete werden. Jedoch immer mit einem Hintergedanken: nur einer kann überleben.
Es stimme Clove immer noch etwas verwirrt, dass ihr Chleo doch tatsächlich um den Hals gefallen war, nachdem sie ihr ihren Entschluss unterbreitet hatte. Schlimm war diese Umarmung jedoch nicht gewesen. Eigentlich gab es solche Zuneigungsbeweise zwischen ihnen nicht in diesem Ausmaße, doch dieser Anlass war es wirklich wert gewesen. Lilly-Ann hatte vor Entzückung sogar in die Hände geklatscht, ihre großen Cousinen Arm un Arm zu sehen. Nun stand das Mädchen abseits der Kinder, die für die Arena gezogen werden konnten, und winkte ihnen zu. Chleo und Clove hoben zwar nicht die Hände, nickten Lilly-Ann aber freundlich zu, was diese offenbar zufrieden stellte.
Clove ließ ihren Blick über die versammelte Schülerschar gleiten und blieb dann kurz an dem Karriero hängen, der sich heute freiwillig melden würde. Dann aber richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
Ein Mann betrat die Bühne, halb Kapitoler, halb Distriktler, wie sie fand. Silbernes Haar, silbern glänzende Haut... Warum nicht noch ein Horn auf der Stirn, um als letztes Einhorn zu gelten? Clove drehte sich halb zu ihrer Schwester um und teilte ihr ihre Gedanken m Flüsterton mit, sodass sie Mühe hatten, nicht albern loszukichern. Wenigstens waren Enobaria und Brutus da, zwei Sieger und Mentoren, auf die man stolz sein konnte. Und nur ihr Anblick verleitete Clove nicht zu einem Kichern.
"Willkommen, Distrikt 2 in den vierundsiebzigsten, alljährlichen Hungerspielen. Ich bin Diamond Steel." Dieser Name trat auf ein missbilligendes Kopfschütteln von Clove, aber sie verbiss sich eine weitere Bemerkung. Mit Sicherheit war das nur eine Art Künstlername, der würde eher nach Distrikt 1 passen. Genervt lauschte sie seinen Worten mit nur einem Ohr und ließ den alljährlichen Film, den sie mittlerweise fast auswendig konnte, an ihr vorbeirauschen, als wäre er ein Fluss im Hintergrund. Ihre Aufmerksamkeit galt vielmehr Cato. Sie wusste zwar nicht, was genau er vorhatte, aber wenn er meinte – wie er ihr vorhin mitteilte – dass er heute bei der Ernte etwas außergewöhnliches tun würde, dann würde das schon etwas heißen. Und tatsächlich. Clove zuckte leicht zusammen, als er 'Stopp' dazwischen rief, noch bevor die erste Silbe des gezogenen Namen ausgesprochen war.
Als der sogenannte Diamond Steel ratlos versuchte, gegen diesen voreiligen Tribut zu protestieren, konnte Clove nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. Chleo stimmte mit ein und hier und da konnte sie die eine oder andere Stimme ebenfalls vernehmen. Grandios! Bevor Catos Name verkündet wurde, beherrschten sie sich wieder und unterdrückten sogar ein Grinsen, doch ihre Mundwinkeln zuckten immer noch amüsiert. Man würde sich auf jeden Fall an seinen Namen erinnern. Als die Menge applaudierte, klatschten Chleo und Clove besonders laut in die Hände und sie ließen sich sogar zu einem Jubelruf hinreißen. Cato würde die Spiele gewinnen, das stand felsenfest, und vielleicht sogar Chleos Herz. Clove würde nächstes Jahr als Siegerin hervorgehen, Chleo auf jeden Fall in das Siegerviertel ziehen: entweder zu Clove oder zu Cato. Alles war perfekt. Würde perfekt werden.
Diamond Steel war sichtlich wütend angesichts Catos Selbstsicherheit. War es nicht sogar verboten, was er getan hatte? Aber selbst wenn. Was sollten sie ihm schon anhaben? Sie würden ihren mutigen Tribut wohl kaum umbringen wollen. Nun waren die 'Ladys' an der Reihe und es herrschte wieder Stillschweigen über dem Hauptplatz. Steel trippelte zu dem anderen Glasbehälter hinüber und machte eine Handbewegung, als würde er die kleinen Zettelchen darin beschwören, ihm einen Namen zu verraten. Aber es gab weder Funkenschauer, noch schoss ein Zettel in die Höhe und verkündete in Flammen aufgehend den weiblichen Tribut. Das musste Steel selbst erledigen. Er hatte einen Zettel in der Hand und Clove ließ den Blick über die versammelten Mädchen schweifen. Eines davon würde bald genug sterben.
„Und der weibliche Tribut für Distrikt 2 der diesjährigen, vierundsiebzigsten Hungerspiele ist...“ Steel faltete den Zettel in theatralischer Geste auseinander und las dann laut vor: „Clove Huntress!“
Stille. Nur ein Rauschen war in ihren Ohren zu hören, als die Worte langsam zu Cloves Gehirn durchsickerten. Ihr klappte wortwörtlich die Kinnlade hinunter, als just in diesem Moment ihre perfekte Welt zusammen brach. Blitzschnell rotierten ihre Gedanken. Entweder Cato oder sie. Chleo würde einen der beiden verlieren. Sie selbst hatte vielleicht sogar ihren Freund zu töten oder umgekehrt. Warum meldete sich denn niemand anderes? Jemand... ein Mädchen, das ein Jahr älter war als sie? Clove spürte eine Bewegung in ihrem Rücken, doch sie boxte Chleo unsanft in den Bauch. Es war eine Warnung: wag es ja nicht, dich für mich zu melden, wenn du wenigstens einen von uns wiedersehen willst! Schnell drehte sie sich zu ihr um und flüsterte hastig und beinahe in flehendem Ton: „Bitte verzeih mir. Und bitte verzeih Cato. Egal, was ich tun werde. Egal, was er tun wird.“ Für den Bruchteil einer Sekunde verwoben sich ihre Blicke und sie konnte Chleos plötzlichen Schmerz darin beinahe fühlen. Doch die Ältere nickte nur mit stummen Gesichtsausdruck, und Clove wirbelte herum und schritt erhobenen Hauptes durch die Menge, die ihr bereitwillig Platz machte.
Der Weg zur Tribüne erschien ihr quälend lang und sie spürte den brennenden Blick ihrer Schwester auf sich. Sie hätte sich nicht einmal gewundert, wenn sich ein Brandloch auf dem Rücken ihres dunkelroten Kleides bilden würde. Jetzt bloß nicht stolpern in diesem edlen Fetzen Stoff! Mit starrem Blick stakste sie nach vorne und die Bühne hinauf. „Wunderbar, wunderbar“, hörte sie Steels Stimme wie aus weiter Ferne. Clove blinzelte einmal und verbannte das Rauschen und den Nebelschleier aus ihrem Kopf, der sie befallen hatte. Mit einem einnehmenden Lächeln sah sie Cato an und reichte ihm die Hand. In dem winzigen Moment eines Herzschlages wurden aus Freunden Feinde. Klar würden sie Verbündete werden. Jedoch immer mit einem Hintergedanken: nur einer kann überleben.
Clove Huntress- Admin
Re: Der Hauptplatz
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 13.15 Uhr
Cato (& Clove)
ca. 13.15 Uhr
Cato (& Clove)
So schnell konnte die eigene Welt in Trümmern liegen. Cato hätte niemals gedacht, dass dieser Tag ein reinster Schock für ihn sein könnte, doch sein siegessicheres Lächeln versteinerte just in dem Augenblick, als er Cloves Name höre. Nein! Nein! Nein! Das kann nicht sein! Alle, nur nicht Clove!, ging es ihm durch den Kopf. Warum meldet sich nur niemand? Cato kannte die Antwort, die ihm niemand geben würde. Clove Huntress war nun einmal auf der besten Akademie und das wusste jeder. Zudem hatten die Menschen Angst oder Respekt vor den Huntress und würden sich ausschließlich für eine freiwillig melden, wenn sie wussten, dass das betreffende Mädchen keine Chancen auf den Sieg hätte. Doch bei Clove war das nicht der Fall. Sie hatte, neben ihm selbst, wahrscheinlich die besten Chancen auf den Sieg. Und der Distrikt wollte den Sieg, auf Biegen und Brechen. Da konnte geschehen, was wollte! Zudem wusste niemand von ihnen als Freunde und erst Recht nicht als zwei Freunde, die miteinander dieses eine Erlebnis hatten, ohne sich danach an den Hals zu springen.
Cato streckte mit einem finsteren und doch ehrvollen Lächeln die Hand aus, mit welcher er Cloves nahm und 'feste' schüttelte. Doch das Lachen blieb ihm im Halse stecken, wobei er hoffte, dass das niemandem wirklich aufflie. Für die Entfernten durfte das kein Problem sein, doch der Betreuer? Der Bürgermeister? Die Sieger? Und vor allem Clove selbst? Würden sie es glauben? Und was war mit Chleo und seiner eigenen Familie?
Der junge Tribut ließ die restlichen Worte vollkommen unbeeinträchtigend über sich ergehen. Er wusste nicht, was noch mit ihm oder dem Allen hier geschah. Immer wieder sah er die Bilder von Clove und sich in seinem Gedächtnis. Und alle trängten sich in einem bultenden Rotschleier.Für mein Überleben muss sie sterben... durch meine Hand.
Dann spürte Cato, wie sie alle ins Justizgebäude geführt wurden.
Diese Ernte war für Cato gelaufen und die Spiele würden nun interessanter werden, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Jetzt war ihm klar, was es bedeutete, in den Spielen verlieren zu können, doch würde ihn das nicht ablenken. Clove war eine Freundin, eine sehr gute sogar, doch würde sie spätestens in der Arena zu seiner größten Feindin werden. Sie würde ihn ebenso kalt und blutrünstig ermorden müssen, wie er sie. Denn es stand außer Frage, dass auch sie gewinnen wollte und so sollte es sein. Cato wollte nicht gewinnen und dabei wissen, dass Clove es nicht richtig versucht hätte. "Lasst die Spiele beginnen", hauchte Cato leise und noch immer geistig etwas abewesend. Wer das wohl alles mitbekam?
tbc Justizgebäude
Cato Grace
Re: Der Hauptplatz
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 13.15 Uhr
Clove & Cato
ca. 13.15 Uhr
Clove & Cato
Es fühlte sich komisch an, Cato die Hand zu schütteln. Nein, komisch war sicherlich kein Ausdruck dafür, eher düster, unwohl und Unheil verkündend. Etwas war an seinem Lächeln falsch und Clove warf ihm unauffällig einen warnenden Blick zu. Es wäre gewiss nicht gut, sich als Freunde in der Öffentlichkeit zu identifizieren, sonst käme das Kapitol noch auf krumme Gedanken. Man wusste schließlich nie, was sich die Spielemacher alles ausdachten.
Clove konnte förmlich spüren, wie Cato sich gegen diese Konstellation sträubte, aber nun waren die Tribute gezogen und es ab keim Zurück mehr. Sobald sie die Arena betraten, galt es nur noch, das eigene Leben zu bewahren und zu gewinnen. Da war kein Platz für Freundschaft, wenn sie sie auch vorerst noch nicht aufgeben wollte. Immerhin begannen die Spiele ja nicht von Heute auf Morgen. Sollte Clove Cato töten, würde dies anders werden als die anderen Morde, die sie begehen würde. Sie würde kein Lächeln auf den Lippen tragen, ihren Thriumph nicht auskosten, ihr Opfer nicht quälen. Sie würde ihm einfach nur ein schnelles und möglichst schmerzfreies Ende bereiten. Wenn es dazu denn überhaupt kam. Doch eigentlich war es schon von vornherein klar, dass die beiden aus Distrikt 2 sich im Finale gegenüber stehen würden.
Das Mädchen setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, als sie über die Menge hinweg schaute, während noch ein paar Worte fielen. Schließlich war es Zeit, sich ins Justizgebäude zu begeben. Hoffentlich konnte sie sich wenigstens noch von ihrer Familie verabschieden. Wenn sie Cato so betrachtete, war es nicht schwer, sich vorzustellen, durch seine Hand zu sterben. Und eine Art Ehre wäre es auch, von dem besten Krieger der Arena getötet zu werden und nicht von einem Unwürdigen aus den anderen Distrikten. Ein schwacher Trost.
Beinahe wäre Clove gestolpert, als Cato flüsterte, fing sich jedoch sofort wieder und kaschierte es, indem sie den Saum ihres Kleides ein wenig anhob. "Und das Glück stets mit uns sein", ergänzte sie leise und folgte den anderen, ohne sich noch einmal umzusehen.
tbc: Justizgebäude
Clove Huntress- Admin
:: :: Die Distrikte :: Distrikt 2
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten