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Woodys Haus
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:: :: Die Distrikte :: Distrikt 5 :: Das Dorf der Sieger
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Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
Anabelle Woddia
ca 8:00 Uhr
Anabelle Woddia
ca 8:00 Uhr
Es war wieder so weit, der Erntetag hat begonnen. Seit 74. Jahren war das der schrecklichste Tag im Jahr für alle Familien mit Kindern in den Distrikten. Auch für Woodys Familie, war der Tag schrecklich. Es war nun 6 Jahre her, als die junge Frau geschockt auf die Bühne gebracht wurde und ihrem Ende ins Auge gesehen hatte.
Die junge Siegerin welzte sich in ihrem großen Bett und kniff die Augen zu.
Es war auch nun 5 Jahre her, dass ihre beste Freundin als Tribut gezogen wurde.
Die brünette Wissenschaftlerin schniefte leise und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Bis jetzt hatte sie ihren Verlust nicht verarbeitet. Sie würde wohl nie drüber hin wegkommen.
Lustlos schlug Anabelle die Decke zur Seite und stellte ihre Füße auf den kalten Holzboden. Kurz betrachtete sie ihre Füße und schüttelte dann den Kopf. Wie konnte man Füße schön finden, sie sahen doch hässlich aus.
Anabelle fuhr erneut mit ihren Handflächen durch ihr Gesicht und pustete laut aus.
Sie wollte eigentlich gar nicht aufstehen, sie wollte nicht erneut die Hoffnungen zweier Kinder zerstören und die Herzen ihrer Familie brechen. Es war aussichtslos. Sie würden eh nicht gewinnen.
Anabelle sah auf die Uhr auf ihrem Nachttisch und sah, dass es noch früh war. Erst kurz vor 8 Uhr. Sie hatte also noch Zeit.
Die junge Frau entledigte sich ihrer Kleidung und zog ein schlichtes graues Kleid an.
Anabelle wollte nicht in protzigen und bunten Kleidern herum laufen. Ihre Gedanken waren immer, dass die Leute sie dafür verachten würden, weil sie mehr Geld hatte als die anderen. Sie glaubte, dass die Leute es einem nicht gönnten, da fast alle arm waren in ihrem Distrikt.
Anabelles Blick fiel auf einen Ring, der einen winzigen geschliffenen und polierten Stein eingebettet hatte. Augenblicklich musste sie lächeln.
Thomát.. Sie hatte ihn seit einer Woche nicht mehr gesehen und das machte ihr zu schaffen, doch heute würde sie ihn wiedersehen und er hatte kaum Chancen sich groß zu verstecken. Sie waren die Mentoren des 5. Distriktes und würden in den nächsten Tagen und Wochen viel Zeit miteinander verbringen.
Er war der einzige Grund, warum sie die ganze Show im Kapitol aushielt.
Mit einem winzigen Schmunzeln legte Anabelle den Ring an und machte sich fertig. Sie wollte noch dringend zum Fluss. Der einzige Ort, der hier nicht verpestet war. Es war ein Ritual für sie geworden. Jedes Mal vor der Ernte, besuchte sie diesen Ort und schuf Kraft für die nächsten Wochen.
[tbc: Fluss am Rand des Dorfes]
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
8:35 Uhr
Anabelle
8:35 Uhr
Anabelle
[cf: Fluss am Rande des Dorfes]
Mit einem lautem Knall fliegt die Tür zurück ins Schloss und Anabelle zuckte zusammen. Das Wetter war schrecklich und sie war triefnass. Kaum ein Fleck ihren Körpers war trocken und sie begann augenblicklich zu frieren. Die Stoffe klebten an der Haut und machten schmatzende Geräusche, wenn sie sich bewegte.
"Ana, ich geh jetzt ins alte Haus rüber. Zieh dir etwas trockenes an." befiehlt der Vater und streicht liebevoll mit seiner großen Hand durch das Gesicht der Siegerin.
"Okay Papa. Sei vorsichtig. Wir sehen uns nach den Spielen.." antwortete Anabelle und drückt ihren Vater unbeholfen an sich.
Nachdem er das Haus verlassen hat, begibt sich die Siegerin in das Wohnzimmer und macht ein Feuer im großen Backsteinofen. In dieser Jahreszeit war es ungewöhnlich, dass der Ofen genutzt wurde, aber da Anabelle ihre Klamotten trocknen musste und sie fror, war das die einzige Möglichkeit.
Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ihre Brille nicht in den Koffer gepackt hat, den sie für die kommenden Spiele fertiggestellt hat. In ihm waren kaum Klamotten, da das Kapitel diese während des Ereignisses stellte. Viel wichtigere Dinge fanden ihren weg in den Koffer. Notizen zu den Arenen, Wahrscheinlichkeitstheorien, Vorlieben der Kapitoler und einige Notizen über den Obersten Spielemacher Seneca Crane. Alles handgefertigte Notizen, die Anabelle mit Ehrgeiz niederschrieb. Sie wollte für die Spiele bestens vorbereitet sein und schnellst möglich eine optimale Strategie für die Tribute finden. Sie war die jüngste Siegerin in ihrem Distrikt und das wollte sie endlich ändern. Sie nutzte all ihre Möglichkeiten um eines der Kinder das Leben zu retten.
Ihr Büro, das sich neben der Küche befand, war vollgestopft mit Ordnern und andere Utensilien für ihre Forschung, doch eine Ecke war für die Hungerspiele gedacht. Sie hatte die üblichen Kniffe der Obersten Spielemacher der letzten 10 Jahre dokumentiert und die Arenen der letzten 25 Jahre analysiert. Die üblichen Stärken und Schwächen der Tribute aus den verschiedenen Distrikten und ihre Strategien. Es war viel Arbeit und sie musste das alles unter Verschluss halten, denn die Siegerin war sich nicht sicher, ob das legal war, was sie da tat.
Doch all diese Arbeit war nutzlos gewesen. Keiner ihrer Schützlinge hatte es geschafft. Doch sie gab nicht auf.
Mit der Erinnerung, die Brille gleich sofort einzupacken, zog die Siegerin ihre tropfenden Klamotten aus und platzierte sie auf und vor dem Ofen, damit sie schnell trockneten. Nun stand sie nachdenklich vor dem Ofen und genoss die wärme, die von ihm ausstrahlte. Das orange Licht, das den Raum in einen Wohlfühlort verwandelte, lullte Anabelle ein und ließ sie kurz die anderen Sorgen vergessen.
"Ana, ich geh jetzt ins alte Haus rüber. Zieh dir etwas trockenes an." befiehlt der Vater und streicht liebevoll mit seiner großen Hand durch das Gesicht der Siegerin.
"Okay Papa. Sei vorsichtig. Wir sehen uns nach den Spielen.." antwortete Anabelle und drückt ihren Vater unbeholfen an sich.
Nachdem er das Haus verlassen hat, begibt sich die Siegerin in das Wohnzimmer und macht ein Feuer im großen Backsteinofen. In dieser Jahreszeit war es ungewöhnlich, dass der Ofen genutzt wurde, aber da Anabelle ihre Klamotten trocknen musste und sie fror, war das die einzige Möglichkeit.
Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ihre Brille nicht in den Koffer gepackt hat, den sie für die kommenden Spiele fertiggestellt hat. In ihm waren kaum Klamotten, da das Kapitel diese während des Ereignisses stellte. Viel wichtigere Dinge fanden ihren weg in den Koffer. Notizen zu den Arenen, Wahrscheinlichkeitstheorien, Vorlieben der Kapitoler und einige Notizen über den Obersten Spielemacher Seneca Crane. Alles handgefertigte Notizen, die Anabelle mit Ehrgeiz niederschrieb. Sie wollte für die Spiele bestens vorbereitet sein und schnellst möglich eine optimale Strategie für die Tribute finden. Sie war die jüngste Siegerin in ihrem Distrikt und das wollte sie endlich ändern. Sie nutzte all ihre Möglichkeiten um eines der Kinder das Leben zu retten.
Ihr Büro, das sich neben der Küche befand, war vollgestopft mit Ordnern und andere Utensilien für ihre Forschung, doch eine Ecke war für die Hungerspiele gedacht. Sie hatte die üblichen Kniffe der Obersten Spielemacher der letzten 10 Jahre dokumentiert und die Arenen der letzten 25 Jahre analysiert. Die üblichen Stärken und Schwächen der Tribute aus den verschiedenen Distrikten und ihre Strategien. Es war viel Arbeit und sie musste das alles unter Verschluss halten, denn die Siegerin war sich nicht sicher, ob das legal war, was sie da tat.
Doch all diese Arbeit war nutzlos gewesen. Keiner ihrer Schützlinge hatte es geschafft. Doch sie gab nicht auf.
Mit der Erinnerung, die Brille gleich sofort einzupacken, zog die Siegerin ihre tropfenden Klamotten aus und platzierte sie auf und vor dem Ofen, damit sie schnell trockneten. Nun stand sie nachdenklich vor dem Ofen und genoss die wärme, die von ihm ausstrahlte. Das orange Licht, das den Raum in einen Wohlfühlort verwandelte, lullte Anabelle ein und ließ sie kurz die anderen Sorgen vergessen.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
8:40 Uhr
Anabelle & Seneca Crane (Telefonat)
8:40 Uhr
Anabelle & Seneca Crane (Telefonat)
Plötzlich ertönte ein lautes Piepen, welches sich schnell zu einem Klingeln entwickelte. Anabelle schreckte hoch und war kurz verwirrt. Wer riss sie aus ihren idyllischen Gedanken?
Schnell eilte die Siegerin zum Telefon und betrachtete die Anzeige. Sie zeigte das Wappen das Kapitols und Anabelle wurde mulmig. Der jährliche Anruf des Spielemachers, war der Weckruf aller Sieger. Seit 3 Jahren zog er dies nun durch und zwang die ehemaligen Tribute, schon Stunden vor der Ernte, den Albtraum erneut zu beginnen. In ihren Augen war dies eine Unart. Sie verstand nicht, wozu das gut sein sollte, doch wie immer machte Anabelle gute Miene zum bösen Spiel. Wort wörtlich.
Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen nahm die Siegerin das Gespräch an. "Anabelle Woddia?" meldete sie sich brav und wartete auf die Antwort des Spielemachers. "Guten Morgen, Miss Woddia, hier spricht Seneca Crane." ertönte es am anderen Ende der Leitung. Als ob sie das nicht wüsste. Jeder konnte sich ausmalen wer um diese Uhrzeit aus dem Kapitol anrief. Dennoch ließ Ana sich dadruch nicht aus der Fassung bringen. Sie hatte gelernt, wie sie sich zu verhalten hatte. Und das Leid das sie durch ihre Fehltritte erleiden musste, würde sie niemals wieder erfahren möchten.
"Oh, Mr. Crane! Wie kommt es zu der Ehre, sie schon am frühen morgen am Telefon zu haben?" flötete Anabelle in den Hörer. "Weshalb ich anrufe... sagen wir so, ich interessiere mich brennend für die Stimmung in Ihrem Distrikt und natürlich auch Ihre selbst. Ich denke doch, die Sturmwarnung verschreckte Sie nicht allzu sehr und wischte Ihnen Ihre Aufgaben aus? Sie wissen, welch ein Tag ansteht und ein kleines Stürmchen... sollte doch Sie nicht aus den Schuhen heben, oder irre ich mich dabei?" folgte auch direkt die Antwort. Natürlich, es war nur ein Vorwand. Als ob ihn die Sturmwarnung groß interessieren würde, es war ihre Aufgabe als Mentorin, an die er sie erinnern wollte.
"Wir sind so ein Wetter ja gewohnt, nicht wahr? Auch wenn es nicht die übliche Jahrezeit dafür ist. Ich selbst war heute schon draußen und hab das Wetter genossen. Nun muss ich leider alle meine Kleider wieder trocknen.." Anabelle stoppte und bekam einen ihrer üblichen Hustenanfälle. Ihre Lunge gab einen rauen Ton von sich. "Entschuldigen Sie, Mr. Crane. Sie wissen ja, ich und meine kleinen Wehwehchen immer.. Nun wo waren wir.. Genau! Das Wetter, ja es ist grausig, aber dennoch kann ich mir so am besten Inspirationen holen. Sowohl für meine Forschung, als auch für die bevorstehenden Spiele." fuhr die Siegerin fort. Das war alles gelogen, doch einer ihrer größten Kniffe war, dass sie schnell lernte. Nach ihren Spielen wurden ihr Verhaltensregeln und Gepflogenheiten ein gedrescht. Sie hatte kein Verständnis dafür, aber sie lernte es auswendig, bis sie überzeugend war. Eine geborene Lügnerin. Sie würde nie für die Spiele vorbereitet sein und bestimmt würde sie keine Inspiration bei so einem Wetter finden. Jeder normale Sieger, würde noch an diesem Morgen, mit seinen eigenen Spielen kämpfen müssen.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
8:40 Uhr
Anabelle & Seneca Crane (Telefonat)
8:40 Uhr
Anabelle & Seneca Crane (Telefonat)
Und da war sie. Die Respektlosigkeit der Kapitoler. Sie war eine anerkannte Wissenschaftlerin und ihre Arbeit war für das Kapitol wichtiger als die von Seneca Crane. Ihn konnte man einfach ersetzen, doch sie nicht. Ihr Gedankengut war kostbar. Doch der Spielemacher würde sich noch wundern, denn keiner der Spielemacher, der solch eine Überheblichkeit an den Tag legte, behielt lange seinen Posten.
Doch Anabelle machte ihrer Wut anders Luft. Wie immer, kam bei solcher Respektlosigkeit ihre Arroganz an den Tag. Sie hatte keine Angst vor dem Spielemacher, sondern nur vor seinem Chef. Präsident Snow war der jenige, der sie bedrohte. Doch er war auch derjenige, der sie in der Waffenabteilung brauchte.
"Ach Mr. Crane.. Sie wissen ja sicherlich, dass mir der Präsident höchstpersönlich diese Arbeit der Forschung auferlegt hat.." Anabelle sprach das Wort genau so aus wie Seneca es getan hatte. "Sein Wunsch ist meine höchste Priorität, denn er ist das wichtigste Glied in unserem System. Da haben wir mit Sicherheit die selben Ansichten. Und meine Gesundheit ist nun schon beeinträchtigt, seit ich die Spiele absolviert habe. Sie wissen sicherlich, dass ich durch ein Giftgas ein geschwächtes Immunsystem habe." Sie lachte leise und höflich, um ihren Ärger darüber zu verdecken. "Bestimmt haben sie persönlich, dieses Gas in der Arena freigesetzt. Sie kluges Köpfchen! Aber machen sie sich um meine Gesundheit bitte keine Sorgen, ich bin in der Lage, mich entsprechend behandeln zu lassen und natürlich treffe ich Vorkehrungen. Also sind ihre Bedenken wirklich nicht nötig, aber ich weiß ihre Sorge zu schätzen." Anabelle mache eine kleine Pause ihrer Ansprache und musste niesen. "Also werden meine Tribute und die Spiele selbst, keine Folgen davon tragen. Das haben sie nie. Meine Professionalität ist allgegenwärtig." Die Siegerin verdrehte den Sinn von Senecas Worten mit Absicht. Sie wusste, dass nicht ihre Krankheiten, Folgen für die Tribute haben würde, sondern ihr Verhalten. Doch Seneca sollte sie ruhig als gutgläubig abstempeln. Mit einem strahlenden Lächeln sah sie nun in die Kamera der Telefonanlage und hoffte, dass sie Seneca so direkt in die Augen sah.
Dieser Mann war wirklich das Letzte. Diese verdammten Spiele hatten keine Priorität, nicht einmal für den Präsidenten. Die Kapitoler waren so naiv, dass sie über Jahre den eigentlichen Sinn der Spiele vergessen hatten. Für sie zählte nur 'Brot und Spiele' doch was dahinter steht, wussten sie nicht. Dieser Tag war einer der elendigsten im Jahr und sie würde bestimmt nicht eine Feierlichkeit daraus machen. Wenn man nichts nettes zu sagen hatte, dann sollte man gar nichts sagen. So ging sie jedes Jahr damit um und bis her hatte sich keiner beschwert.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
8:45 Uhr
Anabelle
8:45 Uhr
Anabelle
Das Telefon piepte noch ein Mal und die Siegerin wusste, dass der Spielemacher nun aufgelegt hatte. Sie lachte laut los. Das war ja herrlich. Dieser aufgeblasene Sack. Sie hatte ihn ganz schön verärgert und das erfreute sie ein wenig. Dieses Jahr hatte sie sich weit aus dem Fenster gelehnt, doch es war ihr egal. Innerlich, das wusste sie, konnte Seneca ihr nichts anhaben außer beim Präsidenten zu petzen und der würde, entgegen Senecas Erwartungen, die Anabelle ihm zutraute, sie nicht mit dem Tod bestrafen. Ihm war es egal ob Anabelle krank war. Wichtig war nur ihre Arbeit und nicht mal die als Mentor. Den konnten auch andere erledigen, sie war was das anging einfach ersetzbar.
Mit einem Grinsen auf den Lippen ging sie zurück zum Ofen und kuschelte sich in eine Wolldecke. Vorsichtig streicht sie mit den Fingerspitzen über die Narben auf ihrer nackten Schulter und schweifte erneut mit den Gedanken ab.
Sie fragte sich schon länger, warum sie überhaupt noch Mentorin war. Durch ihren Job als Wissenschaftlerin, lernte sie manche Arenen kennen und auch die Vorbereitungen dazu. Das war ein Vorteil, den sie eigentlich nicht haben durfte. Dennoch nutzten ihr diese Dinge recht wenig. Die Tribute waren einfach zu schwach.
Außerdem, war sie die jüngste und, neben Thomát, trainierteste Siegerin. So bald sie einen neuen Sieger an Land zog, würde man sie ein wenig in Frieden lassen.
Sie ließ das Telefonat Revue passieren und lachte immer wieder auf, als sie sich den Gesichtsausdruck von Seneca Crane vorstellte. Er hatte einfach aufgelegt. Ohne eine Verabschiedung abzuwarten. Das war herrlich.. Diese kleine Rebellion gegen die Spiele waren nicht gefährlich, sie wusste, was sie sich erlauben konnte und wo die Grenze war. Immerhin konnte sie den Verlust von Susan immer noch nicht verkraften, sie wusste also ganz genau was ihr blühte, wenn sie diese Grenze überschritt.
Nach einiger Zeit nickte die brünette Siegerin erneut vor dem Feuer ein und fand sich in einer Wüste wieder.
Re: Woodys Haus
09.15 Uhr
Anabelle & Hope am Telefon
Anabelle & Hope am Telefon
Der Wind pfiff Anabelle um die Ohren und bei jedem Atemzug, den sie machte, spürte sie ein schreckliches Kratzen im Hals. Sie schrie laut, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle. In der Ferne nahm die Siegerin eine Gestalt war, wollte sie um Hilfe bitten, doch sie blieb stumm. Plötzlich erläutete ein neues Klingeln. Das war nicht der Wind, was war es?
Panisch sah Anabelle sich um, während sie langsam aus ihrem Traum erwachte.
Die Siegerin schreckte hoch und musste sich einen kurzen Augenblick besinnen. Sie war nicht in der Wüste, sie war in ihrem Haus. Das sicher und fest in ihrem Distrikt stand.
Da wurde der Brünetten bewusst, dass das Telefon läutete und dieses Geräusch sie aus dem schrecklichen Traum gerissen hatte. Schnell sprang die Siegerin aus dem Sessel auf und lief zum Telefon. Hoffentlich nicht wieder dieser eingebildete Spielemacher
Sie nahm den Hörer in die Hand und erkannte, dass es ihre beste Freundin war. Glück gehabt... Anabelle nahm das Gespräch an und wollte gerade das Wort erheben, da rief Hope bereits erfreut ins Telefon. Immer wieder wunderte sich Anabelle, woher die Siegerin aus Distrikt 9 ihre Energie nahm. Sie war meistens so gut gelaunt, dass es sogar in manchen Momenten auf Anabelle überging.
"Hey Hope! Alles klar bei dir?" fragte Anabelle etwas verschlafen. Sie war immer noch nicht ganz wach, aber die Uhr sagte ihr, dass es auch nich verwudnerlich war, denn sie hat nicht lange geschlafen. "Hat dich der schleimige Spielemacher auch schon angerufen? Ich hatte vorhin eine kleine Diskussion mit Crane. Was fällt ihm ein, mir vorschreiben zu wollen, was ich wann mache?! Ich hasse den Kerl. Der hat nicht mal den Hauch einer Ahnung, was ich aushalten kann und was nicht. Ganz im Ernst, der Kerl ist schrecklich, Hope." regte Anabelle sich auf. Sie hatte immer noch eine rasende Wut im Bauch. Klar, der Typ konnte ihr nichts anhaben, dennoch ließ die Siegerin sich nicht gerne so herum schubsen. In dem Moment war es ihr auch egal, ob die Gespräche abgehört wurden. Sie hatte nichts unrechtes gesagt oder getan. Im Hintergrund hörte die Brünette das Kinderlachen, das so oft erklang, wenn sie ihre beste Freundin am Telefon hatte. Luke..
Anabelle konnte nichts mit Kindern anfangen, was ihr den Mentoren Job nur noch schwieriger machte, aber Luke war ein Goldstück. Ausnahmen bestätigten nun mal die Regel. Der kleine Junge war so sorglos und alleine die Tatsache, dass er Hopes ein und alles war, ließ Anabelle den Jungen mögen.
Langsam hockte Anabelle sich auf den Boden und wickelte sich enger in die Decke ein, die ihren Körper umschlang. Hope war immer so neutral und freundlich, so ganz anders als Anabelle. Nickend lauschte die Siegerin der Älteren und legte sich die nächsten Worte bereits zurecht.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
09.15 Uhr
Anabelle & Hope (& Luke) am Telefon
09.15 Uhr
Anabelle & Hope (& Luke) am Telefon
Sonderlich verwundert war Anabelle nicht, als ihre beste Freundin sie zu beschwichtigen versuchte. Hope mochte es nicht, wenn Ana sich aufregte, erst recht nicht am Telefon. Wie so oft wies sie unterschwellig darauf hin, dass ihre Gespräche abgehört wurden. "Ach Hope, wen interessiert es schon was ich sage?" antwortete Anabelle etwas erschöpft. Ein lautes Rascheln ging durch den Hörer und darauf hin erklärte Hope auch direkt, was es mit dem Kinderlachen auf sich hatte: "Amaya hat gerade die Tischdecke samt Blumenvase vom Tisch gezogen. Die Vase hat es mit Inhalt überlebt." Die Katze also... Hope liebte dieses Fellknäul auf vier Beinen, was Anabelle ein Rätsel war. Sie selbst konnte sich nur als Versuchsobjekt in ihren Labor vorstellen, wobei die das Hope nur ein einziges Mal gesagt hatte, worauf hin sie beleidigt abgedampft war. Seit dem wollte sie dem Thema lieber aus dem Weg gehen.
"Ist ja lustig.." kommentierte die Wissenschaftlerin das Geschehen. "Wie geht es Luke eigentlich? Ich hab ihn lange nicht mehr gesehen. Kommt er nicht bald in die Schule?" lenkte Anabelle das Thema auf etwas interessanteres. "Wenn du willst, kann ich ihm ein wenig Unterrichten, wenn ich dich besuchen komme." schlug sie vor. "Damit er auch mal etwas mehr von der Welt erfährt. Die Schulen in den Distrikten sind nun wirklich nicht lehrreich. Ich glaube der kleine würde sich gut machen." plauderte Anabelle einfach weiter. "Weißt du schon wer dein Mentorpartner sein wird?" fügte Anabelle noch hinzu, was sie wieder auf den Gedanken brachte.
Sie musste noch Thomát Bescheid geben, dass Seneca bei ihr angerufen hatte. Der Mistkerl hatte wirklich Glück gehabt, dass ihm dieses Jahr dieses Privileg entsagt wurde. Dennoch war Anabelle mulmig bei dem Gedanken, dass sie Thomát besuchen sollte. Es war nun wirklich nicht das erste Mal, doch dieser Mann brachte sie einfach immer aus dem Konzept und hatte keinen klaren Linien in seinem Leben,. Und dazu brachte er ihre klaren Linien zum verwischen.
Abwesend nestelte Anabelle am Rand der Decke herum und versuchte sich das Szenario, was ihr bevorstände vorzustellen.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
09.15 Uhr
Hope (& Luke) & Anabelle am Telefon
Interessiert lauschte Anabelle irher besten Freundin. Sie war eine der wenigen Personen, die sie gerne hatte und sich ihnen auch gerne anvertraute. Wenn Hope sprach, war es als ob alles andere nicht da war. Anabelle konnte sich das nicht erklären, was genau Hope an sich hatte, was sie so sympathisch machte, aber im Grunde genommen, war es ihr auch nicht so wichtig. Hauptsache Hope war da und es ging ihr und dem Goldjungen gut. Auch wenn Anabelle manchmal schlimme Schuldgefühle hatte, wenn ihre Freundin von ihrer Familie sprach, so wusste sie, dass es nicht ihr verschulden war, dass die Schwester von Hope in den 68. Spielen gestorben war. Dennoch löste es in manchen Momenten Gefühle aus, die sie nicht gerne hatte, das Gute war, dass Hope ihr keine Vorwürfe machte. Im Gegenteil, sie war der Ansicht, dass die zwei Siegerinnen sich niemals hätten so kennen und lieben gelernt, wenn sie nicht beide diese großen Verluste gemacht hatten.
"Belle... Luke geht seit diesem Schuljahr schon längst zur Schule. Aber ja, das wäre wirklich toll, wenn du das machen möchtest. Ich bin so froh, dass er nicht mehr den ganzen Tag in der Bäckerei herum lungern muss oder bei meinem griesgrämigen Onkel untergebracht zu werden, wenn ich meiner Arbeit nachgehe. Und ich finde, dass er sich wirklich gut macht für seine ersten Tage dort. Er hat heute frei bekommen, weil sich alle auf die Spiele vorbereiten sollen." antwortete die Ältere auf Anabelles Fragen und wurde zum Ende hin etwas schwerer zu verstehen, weshalb sie lieber nicht auf den letzten Satz einging. "Meine Eltern haben ebenfalls darauf bestanden, dass ich heute mit Luke zu Hause bleibe, um mich auf den neuerlichen Mentorenjob vorzubereiten." fügte Hope noch hinzu.
"Luke ist so eifrig, er ist bestimmt gerne in der Schule. Und es ist alle male besser, wenn er etwas lernt, als den Mehlstaub einzuatmen. Ich bringe dann eifnach mal ein paar Unterlagen mit, wenn ich euch besuchen komme" lachte Anabelle und freute sich bereits drauf, dem kleinen Luke ihr Wissen vermitteln zu dürfen.
"Nein, das weiß ich leider noch nicht. Mr. Crane hatte mir vorhin aufgetragen, meine Mitmentoren von unserem Gespräch in Kenntnis zu setzen, also habe ich kurzerhand alle Sieger aus Distrikt 9 angerufen. Mit Sicherheit wusste derjenige welcher, dass er dieses Jahr den Mentor spielt, aber mir hat es keiner verraten. Da wird die Überraschung nachher umso größer sein." war die Antwort auf die Frage bezüglich ihres Mentorenpartners. "Das finde ich irgendwie unfair. Man muss sch doch auch Gedanken machen wer welchen Part übernimmt und schon einige Ideen sammeln. Generell verstehe ich nicht warum so viele ein Geheimnis aus der Mentorenaufgabe machen. In meinem Distrikt läuft das alles ein wenig anders ab.. Thomát und ich sind jedes Jahr die Mentoren, hier wird sich aus... 'gewissen Gründen' nicht abgewechselt." kommentierte die Physikerin das Gesagt und schüttelte nachdenklich mit dem Kopf. Ein leises Seufzen entglitt ihrer Kehle als sie hörte, wie Hope sich ein gekünstelten Lachen abrung. "Hey, wenigstens hast du Abwechslung und musst nicht ständig mit den gleichen Personen den Mist durch machen. Stell dir vor, du hättest so einen Typen wie Thomát an deiner Seite!" versuchte Anabelle ihre beste Freundin aufzuheitern. Sie war nicht gut in solchen Dingen und meistens wurde die Situation nur schlimmer als sie war, wenn sie solche Versuche startete, doch Hope konnte schon fast ihre Gedanken lesen und wusste genau, was sie eigentlich meinte. Auch wenn die Wissenschaftlerin es selbst nicht wirklich wusste.
"Wollen wir uns am ersten Abend auf der Dachterrasse treffen und einen Sekt trinken?" lenkte Anabelle erneut ein anderes Thema ein, das ihre Freundin hoffentlich weniger bedrückte.
Re: Woodys Haus
Erntetag der 74. Hungerspiele
09.20 Uhr
Hope (& Luke) & Anabelle am Telefon
09.20 Uhr
Hope (& Luke) & Anabelle am Telefon
"Ach komm schon, Belle. So schlimm ist er nun auch wieder nicht. Und du magst ihn doch, oder etwa nicht?" lachte Hope in den Hörer. Sofort lief Anabelle rot an und ihre Mimik verzog sich. "DOCH! So schlimm ist er Hope..." regte die Physikerin sich auf und fuhr mit einem etwas erschöpfteren Wortlaut fort: "Du hast ja keine Ahnung wie schlimm... Mir grauts jetzt schon davor, gleich bei ihm vorbei zu sehen." Hope wusste nicht genau, was genau zwischen Thomát und Anabelle vorgefallen war beziehungsweise wusste sie nur, dass es schon zu Beginn ihrer Siegerkarriere Schwierigkeiten gab. Anabelle hatte nie die richtigen Worte gefunden um es Hope zu erklären, denn sie konnte es sich selbst nicht erklären.
"Oh ja, liebend gern. Ich vermisse dich so, Ana, es ist immer schön, Zeit mit Freunden zu verbringen." plauderte Hope auch gleich weiter, als die Brünette das Thema versuchte abzulenken.
"Ja kleines Stürmchen, du weißt doch, geht mir auch so." kicherte Anabelle leise. Das Kichern erschreckte Anabelle selbst, da sie so wenig lachte, dass dieses mädchenhafte Kichern fast ausschließlich für ihre beste Freundin vorbehalten. "Aber wir sollten es nicht zu weit treiben! Wenn mich jemand anders im alkoholisiertem Zustand erlebt, wird womöglich mein ganzes Image dahin sein!" lachte Anabelle weiter. Ja, die angetrunkene Anabelle war ganz anders als die nüchterne Anabelle. Schon kleine Mengen Alkohol brachten die Physikerin oft dazu, dass sie ihre Ernsthaftigkeit vergaß und sich wie ein Schulmädchen benahm. Das war Anabelle ausgesprochen peinlich, doch konnte sie von Glück reden, dass lediglich Thomát, Dario und Hope das je mit erleben mussten.
"Ich habe vorletzte Nacht von dir geträumt. Von dir und mir." erzählte Anabelle beiläufig. "Es war anders als sonst. Irgendwie befreiter.. Wir hatten keine Sorgen und dieses ständig anwesende Gefühl der Bedrücktheit war weg. Ich kann nicht wirklich beschreiben was diese Leichtigkeit ausgelöst hat, aber es war glaube ich schön".
Die Physikerin erinnerte sich zurück an den Traum und genoss einen kurzen Augenblick die Ruhe in der Erinnerung. Es war alles so ausgelichen. Die langen Haare der Frauen glänzten in der abendlichen Sonne und sie lachten laut während sie über ein Stoppelfeld spazierten, das den 9. Distrikt verschönerte.
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