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Im Zug
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:: :: Die Distrikte :: Distrikt 10
Seite 1 von 1
Re: Im Zug
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 14:10 Uhr
Mailena, Victoria, Joel & diverse Personen
ca. 14:10 Uhr
Mailena, Victoria, Joel & diverse Personen
[cf: Justizgebäude]
Mailena betrachtete den großen Mann, der einige Meter vor ihr herging und verzog angewidert das Gesicht. Dieser Mann.. Princhet hieß er, er war eine der wenigen Personen, denen die blonde Frau nichts abgewinnen konnte. Er war grob und unfreundlich und außerdem, vermutete sie, dass der Friedenswächter ihr manchmal nachstellte. Nicht nur ihr, sondern allen jungen, halbwegs attraktiven Frauen. Er war ekelhaft und so erzürnte sie es nur noch mehr, dass dieser Widerling ihre Tribute behandelte wie stinkendes Vieh. Sie hätte so gerne die Hand des Jungens entgegen genommen, ihre warme Hand um seine geschlossen und ihm gezeigt, dass sie ein Rettungsanker war. Doch ehe sie gegen diese barsche Handlung des Mannes protestieren konnte, waren die Tribute auch schon samt ihrem Friedenswächtertrupp außer Hörweite.
Die junge Betreuerin nahm sich vor, dass sie im Zug noch genug Zeit haben werden würde, um Victoria und Jeromey auf ihre Seite zu holen, nur gut, dass die weiß gekleideten Hüter des Gesetztes nicht allgegenwärtig anwesend waren.
Angesäuert stöhnt Mailena leise, während sie wackelig auf den Beinen den Gehweg entlang ging und versuchte, nicht auf ihren High Heels hinzufallen. Sie hatte einfach nicht genug Übung darin, um mit den Schuhen ordentlich auf abgetragenen Straßen laufen zu können.
"Das vorhin war wirklich nicht nötig, Joel!" fauchte sie ihn leise an. Sie war so sauer, dass sie ihre Wut an dem Blonden neben sich auslassen wollte, doch zügelte sie sich augenblicklich. Er konnte nicht direkt was dafür, auch wenn sie sich sicher war, dass Joel es willkommen gehießen hatte. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht anfahren. Ich finde es nur schrecklich wie unter anderem deine Leute, mit den Tributen umgehen. Das ist nicht in Ordnung, es sind Kinder... Du weißt, warum ich diesen Job hier mache. Bitte sorg dafür, dass sie entweder in Ruhe gelassen werden von diesem Princhet oder er sie besser behandelt." fuhr sie fort und spuckte den Namen regelrecht aus. Sofort besann Mailena sich und sah den jungen Mann entschuldigend an.
Plötzlich wurde das allgegenwärtige Gemurmel, dass sie Blondine schon gekonnt ausblendete, immer lauter. Sie bogen um eine Ecke und schon wurden Victoria und Jeromey von Reportern befallen.
"Wie fühlen sie sich? Mit ihrem Bruder in die Arena zu stoßen, das ist eine Tragödie!"
"Mister Hayley! Ist ihnen ihr eigens Blut mehr wert als das ihrer Schwester?"
"Victoria, Victoria! Wer hat mehr Chancen auf den Sieg? Meinst du, dass Jeromey stärker ist?"
Von überall wurden Fragen eingeworfen, nein, herein geschrien. Jeder wollte eine Antwort und auch Mailena wurde zu gebombt mit Fragen, doch sie ignorierte die Stimmen und lächelte nur überglücklich, während sie sich schnell zu den Tributen durchkämpfte und ihnen mit einem Blick zu verstehen geben, dass sie die Klappe halten sollen und nur Lächeln. Die Betreuerin zeigte ihnen drei Finger, was hieß, dass sie in drei Minuten in den Zug steigen konnten, nur drei Minuten mussten sie es durchstehen. Gestresst blickte sich die Frau nach ihrem Begleiter um und hoffte stark, dass er zu aufdringliche Reporter zurecht weisen würde.
Mailena Hudson
Re: Im Zug
Gerade wollte Victoria ihrem Bruder die Hand hinunter schlagen, als sie beide grob gepackt und getrennt wurden. Nun ja, zumindest mussten sie ihre Hände loslassen. Jermoney begann zu Jammern und blickte hilfesuchend zu seiner Schwester. Victoria hatte das Gefühl, dass der Hass in ihr gleich überkochen wurde, so wütend blickte sie drein, als sie sah wie grob mit Jeromey umgegangen wurde. Ein Blick reichte und er riss sich zusammen. Allerdings fragte die Jüngere sich wie lange es wohl noch gut gehen würde, bevor er tatsächlich aufmüpfig wie ein Kind wurde. Irgendwie hatte Victoria es geschafft sich wieder neben ihren Bruder zu positionieren, da die Wächter sie nicht mehr festhielten, als sie das Justizgebäude verließen. Sie spürte, wie ihr Bruder wieder ihre Hand suchte, seinen Anker. „Sei stark Jeromey. Wir kriegen das schon hin, ja?!“ Ihr Worte waren nur ein Flüstern, für niemanden hörbar außer ihrem Bruder. Hand in Hand kamen sie am Bahnhof an und wurden sofort belagert. "Wie fühlen sie sich? Mit ihrem Bruder in die Arena zu stoßen, das ist eine Tragödie!"
"Mister Hayley! Ist ihnen ihr eigens Blut mehr wert als das ihrer Schwester?"
"Victoria, Victoria! Wer hat mehr Chancen auf den Sieg? Meinst du, dass Jeromey stärker ist?" Für einen Moment blieb Victoria stehen und war bereits wegzurennen. Bisher lag Interesse an ihr daran sie zu verprügeln, weil Jeromey wieder einmal Mist gebaut hatte und so hatte sie einen gewissen Schutzrefelx zugelegt. Allerdings gab es sonst keine Friedenswächter, die sie begleiteten und nach vorne drängten. „Jeromey, sag kein Wort.“ Zischte Victoria ihm entgegen, selbst nicht wissend was sie tun sollte, allerdings erinnerte sie sich daran, dass Mailena sie ermahnt hatte nicht auf die Fragen zu antworten. Es rauschte in ihren Ohren von dem Blut, welches in Wallung geraten war, von den Surren der Geräte und den Worten der Reporter, welche so viel Interesse an ihnen zeigten. Unsanft spürte sie Jeromeys Hand, welche sich in die ihrige krallte. Mittlerweile hatte sich auch ihre Betreuerin hatte sich mittlerweile zu ihnen durchgekämpft und stand nun neben Victoria. Auch wenn das Mädchen nicht wirklich wusste was diese drei Finger bedeuten sollten nickte sie. Im Moment war es ihr zu viel und sie hatte das Gefühl ihr Kopf würde gleich platzen. Immer weiter drängten sich die Reporter an sie heran, bis ein schrilles Pfeifen zu hören war. Unwillkürlich riss Victoria ihren freien Arm nach oben und hielt sich ein Ohr zu. Dieses Geräusch war schrecklich. Damals hatte es sie davor bewahrt weiter ausgepeitscht zu werden, ebenso hatte es jedoch dafür gesorgt, dass sie nun hier stand und in die Arena musste. Kaum war der Ton verklungen und hinterließ ein übles Klingeln in ihren Ohren, als Friedenswächter die Reporter zurück drängten. Ein wenig erleichtert etwas mehr Luft zu bekommen Atmete Victoria auf und hoffte, dass sie bald einsteigen durften, während immer noch Fragen auf sie einprasselten.
Endlich kam das ersehnte Zeichen und sie stiegen in den Zug, ließen die nervige Meute und den Regen hinter sich. Mit offenem Mund folgte Victoria ihrer Betreuerin. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Überall glitzerte und schimmerte es. Irgendwie war es beeindruckend und ließ Victoria einen Moment vergessen, weshalb sie in diesen Zug stieg. Er würde sie direkt in den Tod bringen, aber warum sollte sie ihn nicht bestaunen. Bisher hatte sie so etwas noch nie gesehen. Der Wagon war groß, in der Mitte stand ein riesiger Tisch aus dunklem Holz, außenherum standen ulkig aussehende Stühle – oder waren es Sessel? - in einem kräftigen Orangeton. Victoria überlegte, ob diese Dinger tatsächlich gemütlich sein konnten. Andererseits waren sie gepolstert und somit wesentlich gemütlicher als die Stühle welche sie kannte. Zu Hause hatten sie nur Stühle aus hartem Holz. Auf dem Tisch stand eine riesige Schüssel mit Obst, zumindest glaubte Vitoria, dass dies alles Obst war, das meiste davon hatte sie noch nie gesehen. Ein Blick auf Jeromey verriet ihr, dass auch er gefangen von dem ungewöhnlichen Anblick war. Was würde sie wohl noch erwarten? Langsam schweifte ihr Blick durch den Waggon und sie erkannte, dass auch ihre Mentoren bereits anwesend waren. Kurz nickte sie den beiden zu, ihr Leben würde auch von den beiden abhängen. Natürlich gab sie nicht viel darauf, niemand konnte ihr helfen diese Spiele zu überleben, nicht einmal sie selbst. Das Wasser rann von ihren Körpern und bildete Pfützen unter ihnen, während Victoria ihren Blick am Ende auf Mailena ruhen ließ. Wie würde es nun weiter gehen?
"Mister Hayley! Ist ihnen ihr eigens Blut mehr wert als das ihrer Schwester?"
"Victoria, Victoria! Wer hat mehr Chancen auf den Sieg? Meinst du, dass Jeromey stärker ist?" Für einen Moment blieb Victoria stehen und war bereits wegzurennen. Bisher lag Interesse an ihr daran sie zu verprügeln, weil Jeromey wieder einmal Mist gebaut hatte und so hatte sie einen gewissen Schutzrefelx zugelegt. Allerdings gab es sonst keine Friedenswächter, die sie begleiteten und nach vorne drängten. „Jeromey, sag kein Wort.“ Zischte Victoria ihm entgegen, selbst nicht wissend was sie tun sollte, allerdings erinnerte sie sich daran, dass Mailena sie ermahnt hatte nicht auf die Fragen zu antworten. Es rauschte in ihren Ohren von dem Blut, welches in Wallung geraten war, von den Surren der Geräte und den Worten der Reporter, welche so viel Interesse an ihnen zeigten. Unsanft spürte sie Jeromeys Hand, welche sich in die ihrige krallte. Mittlerweile hatte sich auch ihre Betreuerin hatte sich mittlerweile zu ihnen durchgekämpft und stand nun neben Victoria. Auch wenn das Mädchen nicht wirklich wusste was diese drei Finger bedeuten sollten nickte sie. Im Moment war es ihr zu viel und sie hatte das Gefühl ihr Kopf würde gleich platzen. Immer weiter drängten sich die Reporter an sie heran, bis ein schrilles Pfeifen zu hören war. Unwillkürlich riss Victoria ihren freien Arm nach oben und hielt sich ein Ohr zu. Dieses Geräusch war schrecklich. Damals hatte es sie davor bewahrt weiter ausgepeitscht zu werden, ebenso hatte es jedoch dafür gesorgt, dass sie nun hier stand und in die Arena musste. Kaum war der Ton verklungen und hinterließ ein übles Klingeln in ihren Ohren, als Friedenswächter die Reporter zurück drängten. Ein wenig erleichtert etwas mehr Luft zu bekommen Atmete Victoria auf und hoffte, dass sie bald einsteigen durften, während immer noch Fragen auf sie einprasselten.
Endlich kam das ersehnte Zeichen und sie stiegen in den Zug, ließen die nervige Meute und den Regen hinter sich. Mit offenem Mund folgte Victoria ihrer Betreuerin. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Überall glitzerte und schimmerte es. Irgendwie war es beeindruckend und ließ Victoria einen Moment vergessen, weshalb sie in diesen Zug stieg. Er würde sie direkt in den Tod bringen, aber warum sollte sie ihn nicht bestaunen. Bisher hatte sie so etwas noch nie gesehen. Der Wagon war groß, in der Mitte stand ein riesiger Tisch aus dunklem Holz, außenherum standen ulkig aussehende Stühle – oder waren es Sessel? - in einem kräftigen Orangeton. Victoria überlegte, ob diese Dinger tatsächlich gemütlich sein konnten. Andererseits waren sie gepolstert und somit wesentlich gemütlicher als die Stühle welche sie kannte. Zu Hause hatten sie nur Stühle aus hartem Holz. Auf dem Tisch stand eine riesige Schüssel mit Obst, zumindest glaubte Vitoria, dass dies alles Obst war, das meiste davon hatte sie noch nie gesehen. Ein Blick auf Jeromey verriet ihr, dass auch er gefangen von dem ungewöhnlichen Anblick war. Was würde sie wohl noch erwarten? Langsam schweifte ihr Blick durch den Waggon und sie erkannte, dass auch ihre Mentoren bereits anwesend waren. Kurz nickte sie den beiden zu, ihr Leben würde auch von den beiden abhängen. Natürlich gab sie nicht viel darauf, niemand konnte ihr helfen diese Spiele zu überleben, nicht einmal sie selbst. Das Wasser rann von ihren Körpern und bildete Pfützen unter ihnen, während Victoria ihren Blick am Ende auf Mailena ruhen ließ. Wie würde es nun weiter gehen?
Victoria Hailey
Re: Im Zug
Als Mailena den Zug hinter ihren Schützlingen betrat, entspannten sich die Muskeln sofort. Diese Reporter waren jedes Jahr so aufdringlich und laut, dass Mailena kaum die Nerven behalten konnte. Ihr taten die Tribute so leid, dass sie nach so einer Schreckensnachricht auch noch von pöbelnden Reportern belästigt wurden. Doch nun, wo sie ihre Ruhe hatte und den Luxus um sich hatte, den sie gewohnt war, strahlte die Betreuerin wieder über beide Ohren und sah, dass auch ihre Tribute den Luxus des Zuges betrachten.
"Ihr werdet den Zug lieben! Hier ist fast alles aus Chrom, Edelstahl und Mahagoni. Nur das beste für meine Schützlinge! Das feinste Essen wartet auf euch und Kleider, die so seidig und weich sind, dass ihr glaubt ihr tragt kaum etwas am Leibe. Die ganze Ausstattung des Zuges ist hochmodern und bestimmt werdet ihr begeistert von euren Zimmern sein. Die angrenzenden Badezimmer sind eine Attraktion. Wir kommen morgen Abend im Kapitol an.. Wenn ihr Fragen habt oder ich euch etwas zeigen soll, dann sagt mir sofort bescheid! Ich bin nur für euch da." flötete Mailena begeistert und sah die Anwesenden mit großen Augen an.
Innerlich hoffte die Sängerin, dass Vic und Jeromey ähnlich begeistert waren, wie auch sie. Es sollte nur das Beste für sie sein, egal was es kostete, sie würden es von ihr bekommen.
"Wir müssen unbedingt an unseren Zeitplan denken.. Ihr habt jetzt Zeit euch hier umzusehen und eure Zimmer zu belegen. Ich werde euch um halb sieben zum Essen holen. In der Zwischenzeit steht es euch zu, das zu tun was ihr wollt. Natürlich bin ich mit einem offenem Ohr für euch da, wenn ihr über etwas reden wollt, ganz gleich was es ist! Ich empfehle euch, die tollen Badezimmer. Nehmt ein ausgiebiges Bad und verwöhnt euch so richtig." fuhr die Blondine fort und wollte nicht direkt sagen, dass sie sich waschen sollten, denn das wäre unhöflich. Dennoch mussten sie gepflegt aussehen, wenn sie im Kapitol ankamen, das war dringend erforderlich um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Nun wandte sich Mailena Joel zu. "Mister Whelan, ich danke Ihnen für den tatkräftigen Einsatz und wenn sie möchten, dürfen sie jetzt Feierabend machen. Wenn etwas sein sollte, würde ich mich sofort melden, ansonsten wissen sie ja wo ich mich befinde, wenn sie noch etwas anmerken wollen." sprach Mailena höflich und vergaß den Ärger, den sie vorhin empfunden hatte. Sie konnte Joel nicht böse sein, er war ihr einziger stetiger Weggefährte, den sie mochte. Niemals würde sie einen unnötigen Streit zulassen, dafür war sie auch einfach viel zu friedliebend.
"Sooo!" lachte die Blonde und sah in die Runde. "Wie wollt ihr denn jetzt alle fortfahren?"
"Ihr werdet den Zug lieben! Hier ist fast alles aus Chrom, Edelstahl und Mahagoni. Nur das beste für meine Schützlinge! Das feinste Essen wartet auf euch und Kleider, die so seidig und weich sind, dass ihr glaubt ihr tragt kaum etwas am Leibe. Die ganze Ausstattung des Zuges ist hochmodern und bestimmt werdet ihr begeistert von euren Zimmern sein. Die angrenzenden Badezimmer sind eine Attraktion. Wir kommen morgen Abend im Kapitol an.. Wenn ihr Fragen habt oder ich euch etwas zeigen soll, dann sagt mir sofort bescheid! Ich bin nur für euch da." flötete Mailena begeistert und sah die Anwesenden mit großen Augen an.
Innerlich hoffte die Sängerin, dass Vic und Jeromey ähnlich begeistert waren, wie auch sie. Es sollte nur das Beste für sie sein, egal was es kostete, sie würden es von ihr bekommen.
"Wir müssen unbedingt an unseren Zeitplan denken.. Ihr habt jetzt Zeit euch hier umzusehen und eure Zimmer zu belegen. Ich werde euch um halb sieben zum Essen holen. In der Zwischenzeit steht es euch zu, das zu tun was ihr wollt. Natürlich bin ich mit einem offenem Ohr für euch da, wenn ihr über etwas reden wollt, ganz gleich was es ist! Ich empfehle euch, die tollen Badezimmer. Nehmt ein ausgiebiges Bad und verwöhnt euch so richtig." fuhr die Blondine fort und wollte nicht direkt sagen, dass sie sich waschen sollten, denn das wäre unhöflich. Dennoch mussten sie gepflegt aussehen, wenn sie im Kapitol ankamen, das war dringend erforderlich um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Nun wandte sich Mailena Joel zu. "Mister Whelan, ich danke Ihnen für den tatkräftigen Einsatz und wenn sie möchten, dürfen sie jetzt Feierabend machen. Wenn etwas sein sollte, würde ich mich sofort melden, ansonsten wissen sie ja wo ich mich befinde, wenn sie noch etwas anmerken wollen." sprach Mailena höflich und vergaß den Ärger, den sie vorhin empfunden hatte. Sie konnte Joel nicht böse sein, er war ihr einziger stetiger Weggefährte, den sie mochte. Niemals würde sie einen unnötigen Streit zulassen, dafür war sie auch einfach viel zu friedliebend.
"Sooo!" lachte die Blonde und sah in die Runde. "Wie wollt ihr denn jetzt alle fortfahren?"
Mailena Hudson
Re: Im Zug
Kaum waren sie im Zug angekommen begann Mailena zu schwärmen. „Maha … was?“ ‚Was für ein Zeug?‘ Dachte die Brünette bei sich und schaute sich wieder um, während die betreuerin weiter schwärmte. Vermutlich war sie diesen Luxus gewöhnt, anders als die beiden Tribute. So faszinierend Victoria es fand dies alles zu sehen, es beunruhigte sie auch. Hier war nichts Vertrautes, nicht was sie wirklich kannte. Und was sollte sie mit Kleidern, bei welcher sie dächte sie würde nichts anderes mehr tragen? Kleidung musste praktisch sein, Belastungen standhalten. Kopfschüttelnd blickte sie einen Moment von Mailena, zu Jeromey und dann zu diesem Friedenswächer – wie hieß er doch gleich? – ah ja Whelan. “ Ich empfehle euch, die tollen Badezimmer. Nehmt ein ausgiebiges Bad und verwöhnt euch so richtig." ‚Sag doch gleich das wir stinken‘, beinahe höhnisch wirkte das Grinsen auf Victorias Gesicht. Die Produkte aus ihrem Distrikt natürlich haben wollen, aber mit den `Nebenerzeugnissen` nicht zu Recht kommen. Der Stallgestank war eben allgegenwärtig und man konnte sich noch so oft waschen, er hing bereits in der Luft. Und das Mädchen liebte ihn, er gehörte einfach zu ihr, hatte etwas Heimeliges an sich. Aber sie war sich bewusst, dass sie sich auch von diesem verabschieden musste. Seufzend ging sie zu Jeromey, der unsicher, aber fasziniert in einer Ecke stand. Was sollte sie nur mit ihm machen? Victoria konnte sich doch nicht die ganze Zeit um ihn kümmern. Ob sie die anderen Tribute vorher schon zu Gesicht bekommen würden? Vermutlich würden sie in den beiden das gefundene Fressen sehen. Seufzend blickte sie sich im Waggon um, bemerkte wie der Friedenswächter sie allein ließ und spürte einen leichten Ruck, vermutlich setzte sich nun der Zug in Bewegung. Mit Panik im Bauch rannte sie zu einem der Fenster und blickte mit großen Augen hinaus. Sie ballte eine Hand zur Faust und schlug leicht gegen die Scheibe, als ihr schlagartig bewusst wurde, dass dies nichts nützen würde. Sie waren in diesem Luxuswagon gefangen wie Vieh. Genaugenommen waren sie nichts anderes als genau das: Vieh! Victoria und all die anderen Tribute wurden wie Vieh zur Schau gestellt, bevor sie sich gegenseitig umbrachten. Ächzend schlug sie eine Hand vor das Gesicht, versuchte das aufkommende Zittern zu unterdrücken. Sie musste stark sein, zumindest so lang bis sie Jeromey nicht mehr im Nacken hatte. „Ich glaube es wäre nicht schlecht, wenn wir aus diesen nassen Klamotten rauskommen und uns ein wenig frisch machen. Nicht, dass wir uns noch erkälten.“ Die Brünette musste sich zusammenreißen, damit sie ihren letzten Satz nicht allzu sarkastisch aussprach. Vermutlich wäre es ein Skandal, wenn die neuen Tribute mit einer Erkältung im Kapitol ankommen würden. Zumindest konnte sich das Mädchen dies gut vorstellen.
Nachdem ihnen ihre Abteile gezeigt wurden kümmerte Victoria sich einen Moment um ihren Bruder, legte ihm ein paar Kleider aus dem Schrank heraus und ging dann in ihr eigenes Abteil. Dort angekommen schlüpfte sie wie ferngesteuert aus ihrer Kleidung und begab sich in das Badezimmer. „Himmel!“ entfuhr es ihr, als sie die vielen Knöpfe und Schalter sah, welche in der Duschkabine angebracht waren. Welchen sollte sie denn nur betätigen? Zu Hause hatten sie einen Eimer, in welchem sie das heiße Wasser, welches sie zuvor auf der Kochstelle erhitzt hatten, hineinkippten und es mit kaltem Wasser vermischten, damit sich niemand verbrühte. Unsicher stieg sie in dieses Ungetüm, schloss die verglaste Tür und blickte unentschlossen auf die Tasten. Vorsichtig streckte sie den Finger aus und drückte irgendwo drauf. Pffftttt! Victoria begann zu husten, als irgendetwas sie im Gesicht traf und für ihren Geschmack viel zu süß roch. Mit roten Augen blickte sie wieder auf die Tasten, dann nach oben und nach unten. Vorsichtig öffnete sie wieder die Tür und spähte hinaus, ob sie nicht irgendeinen langen Gegenstand fand, aber leider war es ihr nicht vergönnt. „Na dann, Augen zu und durch. Sie werden dich schon nicht vor der Arena umbringen wollen.“ Wieder in der Kabine wählte sie irgendeinen anderen Knopf und plötzlich fuhr ein Arm aus der Wand heraus. Victoria sprang zurück und knallte unsanft mit dem Rücken gegen die Glaswand. „Verflucht!“, zischte sie zwischen den Zähnen hervor. Glücklicherweise wurde ihr nicht wieder irgendein Zeug ins Gesicht gespritzt. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und ließ die glibbrige, lila Flüssigkeit auf ihre Hand tropfen. Mit den Fingern verrieb sie das Zeug und roch daran. Es roch gut, nicht so süß wie das Zeug vorher und es beruhigte sie, ja der Geruch hatte etwas Beruhigendes. Kurz schloss sie die Augen, rieb nun ihre Hände gegeneinander und schien so den Duft zu verstärken. „Seife.“ Stellte das Mädchen begeistert fest, als sie die Augen öffnete und den Schaum zwischen ihren Händen sah. Zumindest glaubte sie, dass es Seife war, genau wissen konnte sie es nicht. Aber es wäre möglich, dass es Seife auch in flüssiger Form gab. Die zu Hause, welche sie benutzen war ein hartes Stück, welches sie für alles Mögliche benutzen. Um sich zu waschen oder ihre Wäsche. Und vor allem mussten sie sparsam damit umgehen. Interessiert strich sie sich das Zeug auf den Unterarm, es fühlte sich schön an, so seidig und wie es duftete. Noch einmal sog das Mädchen den Duft ein, ehe sie sich wieder ihrem Problem zuwandte: Wie bekomme ich Wasser aus diesem Ding? Mit den eingeseiften Händen drückte sie einen anderen Knopf, zuerst passierte nichts, bis es wieder ein leichtes Zischen gab und eiskaltes Wasser auf sie hinunter prasselte. Wieder sprang sie erschrocken zurück, rutsche diesmal jedoch beinahe aus. Zitternd vor Kälte zwang sie sich zur Konzentration. „Wenn dieser Knopf … dann …“ Nun drückte sie einen, der eine rote Umrandung hatte und das Wasser wurde tatsächlich wärmer. Wohlig seufzte Victoria auf, als sie die richtige Temperatur für sich gefunden hatte, ließ sich von dem Wasser berieseln, ihre Sorgen für einen Moment wegschwemmen. Victoria wusste nicht wie lange sie sich hatte berieseln lassen und wie oft sie sich mit dieser wohlriechenden Seife eingebrieben hatte, ihre Hat war jedenfalls schon ganz runzelig, als sie aus der Dusche stieg und sich in ein weiches Handtuch kuschelte. Wie wundervoll es sich anfühlte, nicht so kratzig wie zu Hause. Ein entspanntes ‚Hmmmm‘ entrann ihrer Kehle, als sie sich abtrocknete und in das Tuch wickelte, die Sinne ganz benebelt von dem unbekannten Duft. Beinahe verträumt lief sie zu einem der Schränke und riss diesen auf. „Oh!“ Zwar hatte sie bereits bei Jeromey gesehen welche Flut an Kleider im Schrank gewesen war, aber dass es auch für sie so sein würde war ihr nicht mal in den Sinn gekommen. Mit den Fingern fuhr sie über die einzelnen Stoffe und hatte ein Problem sich zu entscheiden was sie anziehen sollte.
Nachdem ihnen ihre Abteile gezeigt wurden kümmerte Victoria sich einen Moment um ihren Bruder, legte ihm ein paar Kleider aus dem Schrank heraus und ging dann in ihr eigenes Abteil. Dort angekommen schlüpfte sie wie ferngesteuert aus ihrer Kleidung und begab sich in das Badezimmer. „Himmel!“ entfuhr es ihr, als sie die vielen Knöpfe und Schalter sah, welche in der Duschkabine angebracht waren. Welchen sollte sie denn nur betätigen? Zu Hause hatten sie einen Eimer, in welchem sie das heiße Wasser, welches sie zuvor auf der Kochstelle erhitzt hatten, hineinkippten und es mit kaltem Wasser vermischten, damit sich niemand verbrühte. Unsicher stieg sie in dieses Ungetüm, schloss die verglaste Tür und blickte unentschlossen auf die Tasten. Vorsichtig streckte sie den Finger aus und drückte irgendwo drauf. Pffftttt! Victoria begann zu husten, als irgendetwas sie im Gesicht traf und für ihren Geschmack viel zu süß roch. Mit roten Augen blickte sie wieder auf die Tasten, dann nach oben und nach unten. Vorsichtig öffnete sie wieder die Tür und spähte hinaus, ob sie nicht irgendeinen langen Gegenstand fand, aber leider war es ihr nicht vergönnt. „Na dann, Augen zu und durch. Sie werden dich schon nicht vor der Arena umbringen wollen.“ Wieder in der Kabine wählte sie irgendeinen anderen Knopf und plötzlich fuhr ein Arm aus der Wand heraus. Victoria sprang zurück und knallte unsanft mit dem Rücken gegen die Glaswand. „Verflucht!“, zischte sie zwischen den Zähnen hervor. Glücklicherweise wurde ihr nicht wieder irgendein Zeug ins Gesicht gespritzt. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und ließ die glibbrige, lila Flüssigkeit auf ihre Hand tropfen. Mit den Fingern verrieb sie das Zeug und roch daran. Es roch gut, nicht so süß wie das Zeug vorher und es beruhigte sie, ja der Geruch hatte etwas Beruhigendes. Kurz schloss sie die Augen, rieb nun ihre Hände gegeneinander und schien so den Duft zu verstärken. „Seife.“ Stellte das Mädchen begeistert fest, als sie die Augen öffnete und den Schaum zwischen ihren Händen sah. Zumindest glaubte sie, dass es Seife war, genau wissen konnte sie es nicht. Aber es wäre möglich, dass es Seife auch in flüssiger Form gab. Die zu Hause, welche sie benutzen war ein hartes Stück, welches sie für alles Mögliche benutzen. Um sich zu waschen oder ihre Wäsche. Und vor allem mussten sie sparsam damit umgehen. Interessiert strich sie sich das Zeug auf den Unterarm, es fühlte sich schön an, so seidig und wie es duftete. Noch einmal sog das Mädchen den Duft ein, ehe sie sich wieder ihrem Problem zuwandte: Wie bekomme ich Wasser aus diesem Ding? Mit den eingeseiften Händen drückte sie einen anderen Knopf, zuerst passierte nichts, bis es wieder ein leichtes Zischen gab und eiskaltes Wasser auf sie hinunter prasselte. Wieder sprang sie erschrocken zurück, rutsche diesmal jedoch beinahe aus. Zitternd vor Kälte zwang sie sich zur Konzentration. „Wenn dieser Knopf … dann …“ Nun drückte sie einen, der eine rote Umrandung hatte und das Wasser wurde tatsächlich wärmer. Wohlig seufzte Victoria auf, als sie die richtige Temperatur für sich gefunden hatte, ließ sich von dem Wasser berieseln, ihre Sorgen für einen Moment wegschwemmen. Victoria wusste nicht wie lange sie sich hatte berieseln lassen und wie oft sie sich mit dieser wohlriechenden Seife eingebrieben hatte, ihre Hat war jedenfalls schon ganz runzelig, als sie aus der Dusche stieg und sich in ein weiches Handtuch kuschelte. Wie wundervoll es sich anfühlte, nicht so kratzig wie zu Hause. Ein entspanntes ‚Hmmmm‘ entrann ihrer Kehle, als sie sich abtrocknete und in das Tuch wickelte, die Sinne ganz benebelt von dem unbekannten Duft. Beinahe verträumt lief sie zu einem der Schränke und riss diesen auf. „Oh!“ Zwar hatte sie bereits bei Jeromey gesehen welche Flut an Kleider im Schrank gewesen war, aber dass es auch für sie so sein würde war ihr nicht mal in den Sinn gekommen. Mit den Fingern fuhr sie über die einzelnen Stoffe und hatte ein Problem sich zu entscheiden was sie anziehen sollte.
Victoria Hailey
Re: Im Zug
Mailena saß im Salon und genoss einige Erdbeeren mit Schokolade, die sie so sehr liebte. Es war eine wahre Köstlichkeit. Hier im Zug gab es wirklich alles was das Herz begehrte. Immer wenn sie einige Tage in ihrem Distrikt war, vermisste sie automatisch diesen Luxus. Es gab nur wenig warmes Wasser und kaum leckeres Essen, was wirklich ganz und gar nicht der Standard im Kapitol war. die Betreuerin würde niemals in den Distrikten leben wollen, dafür liebte sie die Vorzüge viel zu sehr, doch was sprach dagegen, wenn sie den Kindern helfen wollte?
Victoria sieht tough aus.. Vielleicht kann sie es schaffen. Ich sollte mir ihr reden.. dachte sich die Blonde und hielt sich vor Augen, wie entschlossen und verbissen ihre Tributin ausgesehen hatte. Nur wenige aus dem 10. Distrikt hatten diesen Mut und waren eher schwach und schüchtern. Keine Siegertypen, egal was Mailena tat.
Sie stand auf und schlenderte den Weg entlang. Immer wieder sah die Betreuerin sich in den Gängen um. Sie hatte immer das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Was natürlich Blödsinn war. Niemand würde sich für sie interessieren. Nicht einmal Joel war die letzten Tage interessiert an ihr. Er sprach kaum mit ihr und wenn, waren es eher abweisende Worte. Doch das sollte der jungen Frau nicht ihre Entschlossenheit nehmen. Sie wollte ihren Schützlingen helfen, erst danach kam Joel und was auch immer für eine Laus über seine Leber gelaufen war. Vielleicht hatte sie ja heute Abend Zeit, sich um den Blonden zu kümmern.
Mailena kam in den Waggon, der die Schlafzimmer des Teams beherbergten. Die Mentoren waren noch auf ihren Zimmer und der ganze Wagen wirkte eigenartig still, nicht mal aus dem Zimmer von den Vic kamen Geräusche.
Kurz machte die Blonde einen Stopp vor Jeromeys Zimmer und lugte hinein, doch aus dem Bad kamen leise Geräusche, was sie vermuten ließ, dass er sich frisch machte. Gut! Er hat gestunken und seine Haare waren schrecklich fettig.. ging es Mailena durch den Kopf.
Nun machte sie einen Halt vor Victorias Zimmer. In Gedanken versunken riss die Betreuerin einfach die Tür auf und betrat das Zimmer. Plötzlich stand eine halb nackte 15-Jährige vor ihr, die verzweifelt vor ihren Kleidern stand.
Sofort blieben die Augen der Blondine auf der tiefen Narben auf ihrem Rücken hängen und ließen Mailena erschrocken aufrufen. "Oh Victoria! Was ist denn da passiert?"
Sie überwand die wenigen Schritte und ließ ihre dünnen Finger über die Narbe gleiten.
Es sah schrecklich aus. Schmerzhaft und hässlich. Nach etwas, dass eine junge Frau wie Vic, niemals hätte erleiden sollte.
Victoria sieht tough aus.. Vielleicht kann sie es schaffen. Ich sollte mir ihr reden.. dachte sich die Blonde und hielt sich vor Augen, wie entschlossen und verbissen ihre Tributin ausgesehen hatte. Nur wenige aus dem 10. Distrikt hatten diesen Mut und waren eher schwach und schüchtern. Keine Siegertypen, egal was Mailena tat.
Sie stand auf und schlenderte den Weg entlang. Immer wieder sah die Betreuerin sich in den Gängen um. Sie hatte immer das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Was natürlich Blödsinn war. Niemand würde sich für sie interessieren. Nicht einmal Joel war die letzten Tage interessiert an ihr. Er sprach kaum mit ihr und wenn, waren es eher abweisende Worte. Doch das sollte der jungen Frau nicht ihre Entschlossenheit nehmen. Sie wollte ihren Schützlingen helfen, erst danach kam Joel und was auch immer für eine Laus über seine Leber gelaufen war. Vielleicht hatte sie ja heute Abend Zeit, sich um den Blonden zu kümmern.
Mailena kam in den Waggon, der die Schlafzimmer des Teams beherbergten. Die Mentoren waren noch auf ihren Zimmer und der ganze Wagen wirkte eigenartig still, nicht mal aus dem Zimmer von den Vic kamen Geräusche.
Kurz machte die Blonde einen Stopp vor Jeromeys Zimmer und lugte hinein, doch aus dem Bad kamen leise Geräusche, was sie vermuten ließ, dass er sich frisch machte. Gut! Er hat gestunken und seine Haare waren schrecklich fettig.. ging es Mailena durch den Kopf.
Nun machte sie einen Halt vor Victorias Zimmer. In Gedanken versunken riss die Betreuerin einfach die Tür auf und betrat das Zimmer. Plötzlich stand eine halb nackte 15-Jährige vor ihr, die verzweifelt vor ihren Kleidern stand.
Sofort blieben die Augen der Blondine auf der tiefen Narben auf ihrem Rücken hängen und ließen Mailena erschrocken aufrufen. "Oh Victoria! Was ist denn da passiert?"
Sie überwand die wenigen Schritte und ließ ihre dünnen Finger über die Narbe gleiten.
Es sah schrecklich aus. Schmerzhaft und hässlich. Nach etwas, dass eine junge Frau wie Vic, niemals hätte erleiden sollte.
Mailena Hudson
Re: Im Zug
Mittlerweile hatte Victoria sich frische Unterwäsche übergezogen und das Handtuch achtlos auf den Boden geworfen, aber entscheiden konnte sie sich immer noch nicht. Plötzlich ging hinter ihr die Tür auf, was sie jedoch nicht berührte. Von zu Hause war sie es gewohnt, dass Jeromey oder ihre Mutter einfach in die Zimmer platzen und hatte es sich schon abgewöhnt jedes Mal zusammen zu fahren. Außerdem war sie immer noch viel zu benebelt von dem wunderschönen Duft der Seife und der Weichheit des Handtuschs. "Oh Victoria! Was ist denn da passiert?" Erst als Mailena sprach wollte sich das Mädchen umdrehen, doch war die Mentorin schneller, überwand schnell die Distanz zwischen ihnen und ließ ihre Finger über die Narbe an Victorias Rücken gleiten. Unwillkürlich zuckte das Mädchen zusammen, wurde unsanft wieder in die Realität gerissen und alle Entspanntheit verließ sie. Mit einem Ruck riss Victoria ein knöchellanges Kleid aus dem Schrank und stülpte es sich über den Kopf. „DAS IST DER GRUND WARUM WIR BEIDE HIER STEHEN UND IN DEN SICHEREN TOD DER GESCHWISTER HAILEY FAHREN!“, Victoria schrie die Betreuerin an und knallte wüten die Schranktüren zu. Gerade wollte sie wieder ansetzten und verschluckte sich beinahe, als sie der Blonden ins Gesicht sag. Sie konnte doch nichts dafür. Sie war es nicht gewesen. Seufzend ließ das Mädchen sich auf das Bett fallen. „Es tut mir leid, ich wollte sie nicht anschreien. Das war nicht fair.“ Vorsichtig rutschte sie in eine Ecke des Bettes, zog die Knie an und schlang ihre Arme um die Beine. Einen Moment sah sie die Betreuerin nachdenklich an, sie würde es doch sowieso erfahren, wenn sie es nicht bereits wusste. Also warum nicht jetzt gleich damit rausrücken und ihre Sicht erzählen. Nochmals seufzte das Mädchen auf. „Bitte, setzten sie sich. Ich denke es ist besser.“ Krampfhaft versuchte sie zu lächeln, was dem ganzen wohl einen scheuen Touch gab. Vermutlich würde sie es nicht ausschlagen, da sie zu neugierig wäre und erfahren wollte was das Mädchen zu sagen hatte. Die Brünette wartete bis die Betreuerin ihrer Bitte nachgekommen war. Ihr Blick lag auf dem Gesicht der Betreuerin und versuchte zu ergründen, ob diese ihr Glauben schenken oder sie auch verurteilen würde. Aber es war egal, früher oder später würde sie die Geschichte sowieso erfahren, spätestens wenn die Mentoren hinzukamen. Am besten sie fing ganz von vorne an. „Es war letztes Jahr, zwei oder drei Monate nach den Hungerspielen. Jeromey und ich waren gerade auf dem Markt unterwegs. - Naja, sicherlich kein Markt wie sie es aus dem Kapitol kennen. Vorausgesetzt dort gibt es so etwas überhaupt und es wird nicht alles in Läden verkauft, was ich mir gut vorstellen kann.“ Ihre Stimme klang ein wenig nachdenklich, genaugenommen hatte sie sich nie großartig Gedanken darüber gemacht wie es wohl im Kapitol aussah, ob sie auch so etwas wie den wöchentlichen Markt wie in ihrem Distrikt hatten. Victoria hatte nur gehört wie die anderen aus ihrer Klasse sich unterhalten hatten. Und wenn, dann war dieser Markt vermutlich riesig im Gegensatz zu dem, welchen es bei ihnen gab. „Jedenfalls waren wir dort unterwegs um die Zeit ein wenig tot zu schlagen. Auf dem Hof waren alle Arbeiten erledigt und wir wollten einfach ein wenig raus und da an diesem Tag gerade der Wochenmarkt stattfand wollten wir drüber laufen. Nicht, dass wir uns wirklich hätten etwas kaufen können.“ Nein, das konnten sie wirklich nicht, aber damit hatten sie sich abgefunden. So war es nun mal und man konnte nichts dagegen tun. Sie hatten genug zum Überleben, das musste reichen. Victoria wollte mir ihrer Aussage auch kein Mitleid erhaschen, damit würde sich auch nichts ändern. „Wie immer an diesem Tag waren deutlich mehr Friedenswächter unterwegs. Und naja, wie immer auch einige zu Pferd. Allerdings war eines der Pferde neu und ich vermute der Friedenswächter hatte auch keine Ahnung wie er mit ihm umzugehen hatte. Der Hengst war recht temperamentvoll, ich kannte ihn. Danger, den Namen durfte ich ihm geben und auch einreiten durfte ich ihn.“ Ein kurzes, wehmütiges Lächeln huschte über Victorias Züge, als sie an den Hengst dachte und an die schönen Stunden, welchen sie auf seinem Rücken verbringen durfte. Er war wirklich nicht einfach gewesen, aber sie beide hatten sich irgendwie angefreundet. „Danger hat nicht getan was sein Reiter wollte und da hat dieser ihn einfach mit der Reitergerte geschlagen, was ihn natürlich nur noch wütender gemacht hat. Jeromey und ich – und natürlich alle anderen Anwesenden - mussten es mit ansehen. Es hat mir in der Seele wehgetan – auch wenn die meisten behaupten ich hätte keine. Aber was hätte ich schon tun können ohne dass es Ärger gibt? Nichts! Also habe ich Jeromey gepackt und wollte ihn wegziehen, da das Tier ihm auch leidgetan hat. Ich wusste, dass es ein Drama geben würde, wenn ich ihn dort nicht wegbringe. Es war schon immer auf dem Hof ein Drama, wenn wir eine der Rinder oder Kälber schlachten mussten, da musste ich auch immer zusehen, dass er weit weg war. Dummerweise ist mein Bruder einfach um einiges größer und stärker als ich - was man wohl kaum übersehen kann – und hat sich losgerissen.“ Eiskalte Schauer liefen ihr über den Rücken. Unbewusst hatte sie ihre Arme fester um die Beine geschlungen, sich näher an die Wand gedrückt, als würde diese ihr Schutz bieten. „Er ist einfach auf Danger und denn Friedenswächter zu gerannt, ich bin ihm gefolgt. Und dann ist Danger gestiegen. Er hätte es sowieso getan. Er war wütend, es war nur eine Frage der Zeit und er hätte sich sowieso aufgebäumt, versucht seinen Reiter abzuschütteln. Der Friedenswächter konnte sich nicht mehr halten, vermutlich war er zu überrascht oder einfach zu unerfahren. Ich hörte nur noch einen dumpfen Knall, gefolgt von einem Knacken und dem Splittern von Knochen. Ich bin einfach dagestanden und Jeromey hat gelacht. Er hat einfach nicht begriffen, dass der Mann da auf dem Boden tot war. Anstatt wegzurennen habe ich Jeromey einfach eine Ohrfeige verpasst, damit er aufhört zu lachen. Da kam auch schon der Befehl und unsere Arme wurde brutal von anderen Wächtern nach hinten gerissen. Ich konnte mich nicht wehren. Wozu auch? Es hätte nichts gebracht. Rein gar nichts. Einer der Wächter frage in die Runde und die Leute antworteten. Wir Kinder sind nicht sehr beliebt in unserem Distrikt, da die wenigstens mit Jeromey klarkommen und ich eben immer meinen Kopf dafür hinhalten muss. Jedenfalls hat er nur gefragt, ob wir auf das Pferd zu gerannt sind und es dann gestiegen ist. Natürlich bejahten es alle, es war ja schließlich auch so. Aber keiner kam auf die Idee zu sagen, dass der Hengst sowieso gestiegen wäre, keiner hat sich getraut. Naja, vermutlich hat unser Rennen den Prozess beschleunigt. Nein ganz sicher sogar, aber er wäre trotzdem gestiegen. Ob wir nun auf ihn zu gerannt wären oder nicht. Er hätte es trotzdem gemacht. Aber keine hat sich getraut es auszusprechen. Nicht einmal wir. Nicht einmal ich. Aber ich bezweifle, dass es an dem Befehl etwas geändert hätte. Ich höre ihn noch heute in meinen Träumen, als ob er wieder direkt neben meinem Ohr gerufen wurde. ‚Auspeitschen!‘“ Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie holte kurz Luft, spürte wie ihre Kehle trocken wurde und sie schluckte ein paar Mal bevor sie fortfuhr. „Dann haben sie uns auf die Knie gezwungen und mir wurde klar was jetzt mit uns passieren würde. Ich wollte noch etwas sagen, aber mehr als einen Schrei brachte ich nicht mehr hervor, da der Schlag bereits meinen Rücken getroffen hatte. Danach habe ich nicht mehr geschrieben, glaube ich. Diese Genugtuung wollte ich ihnen nicht geben. Aber sie haben einfach weitergeschlagen, irgendwann habe ich dann gespürt, wie etwas Warmes an meinem Rücken heruntergelaufen ist. Bevor ich mir klar darüber wurde, dass es mein eigenes Blut war wurde ich ohnmächtig. Wie oft sie zugeschlagen haben weiß ich nicht, ich wollte nicht mitzählen. Irgendjemand hat mir dann kaltes Wasser über den Kopf gekippt und ich bin wieder zu mir gekommen. Am liebsten hätte ich wieder geschrien, weil sie mich aus der Ohnmacht geholt haben. Sie war so schön. Ich hatte keine Schmerzen mehr und wusste nicht was um mich herum passierte. Auf einmal waren die Schmerzen wieder da und irgendjemand war vor mir in die Hocke gegangen. Es hat etwas gedauert bis ich wieder richtig sehen konnte. Und dann hat er zu mir gesagt. Ich höre seine Worte seit diesem Vorfall jeden Tag und heute sind sie wahr geworfen. ‚Fürs erste dürft ihr gehen. Aber glaub nicht, dass dies alles war.‘ Von da an wusste ich was mich und meinen Bruder dieses Jahr erwartete, sein verstäktes Grinsen und seine Augen haben es mir verraten. Ich wusste einfach, dass wir heute in diesem Zug sitzen werden. Und niemand kann mir etwas anderes weiß machen. Niemand!“ Kurz holte das Mädchen Luft, immer noch völlig abwesend. „ Und diese Narbe hat mich jeden Tag daran erinnert, hat mich darauf vorbereitet. Aber ich glaube niemand kann sich darauf vorbereiten. Es trifft einen trotzdem hart, auch wenn man es weiß. Ich habe mich jedenfalls gefühlt, als ob mit jemand seine Fäuste zuerst ins Gesicht und dann in den Magen gerammt hätte. Und dann war da wieder sein Grinsen, als er mich zur Bühne begleitet hat…“ Langsam kam Victoria wieder zu sich, zurück in diesen Raum. Während ihre Stimme, wie meistens, trocken und ausrucklos klang spiegelten sich all die Emotionen in ihr in ihrem Gesicht und ihrer Körperhaltung wieder. Sie war entrückt gewesen, wieder an diesem Tag auf dem Marktplatz und hatte alles nochmals durchlebt. All die Schrecken, den Schmerz. Die Brünette war zusammengezuckt, hatte die Augen weit aufgerissen in denen man genau sehen konnte, dass sie nicht im hier und jetzt war, nicht in diesem Zug, während sie so emotionslos sprach. Langsam wippte sie hin und her, schaukelte sich selbst um die Emotionen zu unterdrücken, sie wieder tief in ihrem Inneren zu verschließen. Nachdenklich legte sie ihr Kinn auf die Knie und blickte nun wieder direkt in das Gesicht ihrer Betreuerin. War sie erschrocken? Oder hasste sie die Geschwister jetzt? „Es tut mir leid, ich wollte sie nicht vollquatschen. Es war nur … keine Ahnung. Normalerweise bin ich nicht so. Ich kenne das gar nicht von mir. ‘Tschuldigung.“ Tat es ihr tatsächlich leid? Nein, eigentlich nicht, denn Victoria fühlte sich erleichtert. Endlich hatte sie mit jemandem darüber sprechen können. Jemand, der nicht direkt darin verwickelt war, der nicht ihre Eltern war. Zum ersten Mal seit langen spürte das Mädchen so etwas wie Erleichterung in sich. „Danke“, es war ein Murmeln so leise, dass sie nicht wusste, ob die Betreuerin es wohl gehört hatte. Aber sie hatte einfach das Bedürfnis sich zu bedanken. Einfach dafür, dass sie ihr zugehört und ihre Seele ein wenig erleichtert hatte.
Victoria Hailey
Re: Im Zug
Mailena unterdrückte ihre erschrockenen Schreie und versuchte die Tränen, die ihre Geschichte auslösten, zurückzuhalten.
Victoria wurde misshandelt, genauso wie ihr Bruder. Sie musste immer ihren Kopf für das hin halten, was ihr Bruder tat. Wegen dieser Geschiche, saß die Brünette nun hier auf dem Bett, zum Todeverurteilt.
Keine Frage, das Kapitol musste handeln. Gegen alles was die Distrikte getanhaben, doch die Methoden waren ihr zu wider. Zu hart. Unschuldige Kinder mussten leiden. Die Betreuerin wusste nicht, was sie davon halten sollte, dass der Friedenswächter tot war, doch es war nicht die Schuld der Kinder, das wusste sie.
Mailena nahm die Hände von ihrem Mund, die sie erschrocken vor diesen gehalten hatte, damit sie keinen Ton hervorbrachte und Victoria unterbrach.
Nun hatte das Mädchen ihre Erzählung beendet und der Betreuerin fiel kein Wort ein, dass hätte angebracht gewirkt.
Die Blondine rutschte näher an Vic heran und legte behutsam ihre Hand auf den Arm der 15-Jährigen und rang nach Worten. Sie hatte es gewusst, dass es kein Zufall war, dass das Geschwisterpaar gezogen wurde. So viel Zufall gab es in diesem Land einfach nicht. Doch sie verstand nicht, warum man das hätte tun sollen, warum hätte das Kapitol Kinder zur Rechenschaft gezogen? Doch augenblicklich verwarf sie diese Frage, denn das tat die Regierung von Jahr zu Jahr erneut. Deswegen saß sie hier, mit Victoria.
"Victoria, das ist ... schrecklich. Ich glaube dir." sagte die Betreuerin und musste nun bedacht ihre Worte wählen. Sie rutschte noch ein wenig näher an die Brünette heran und nahm sie in den Arm.
Sie wollte ihr Trost spenden und zeigen, dass sie für Vic da war. "Du armes Mädchen" sagte sie etwas lauter und strich mit einer liebevollen Geste die Haare hinter das Ohr des Mädchens und beugte sich zu ihr hinunter und täuschte eine starke Umarmung vor. "Ich glaube dir, ich wusste dass es kein Zufall war. Ich verspreche dir, ich tue alles mir mögliche, damit du es schaffst. Ich bin für dich da, Victoria. Ich verspreche es dir." flüsterte Mailena an das Ohr der Tributin, ehe sie sich wieder zurück lehnte und ihr innig in die Augen blickte.
Mit ihren Lippen formte sie noch einmal das Wort "Alles". Ja, sie wollte alles tun, damit dieses Mädchen leben konnte und der Ungerechtigkeit entkommen konnte. Deswegen war sie Betreuerin.
"Du kannst mich Mai nennen. Du musst mir vertrauen, nur so kann ich meinen Job richtig machen. Keine Geheimnisse und wir haben gerade schon gut angefangen." lächelte die Blonde und strich mit ihrer Hand fürsorglich über das Haar der Jüngeren.
Victoria wurde misshandelt, genauso wie ihr Bruder. Sie musste immer ihren Kopf für das hin halten, was ihr Bruder tat. Wegen dieser Geschiche, saß die Brünette nun hier auf dem Bett, zum Todeverurteilt.
Keine Frage, das Kapitol musste handeln. Gegen alles was die Distrikte getanhaben, doch die Methoden waren ihr zu wider. Zu hart. Unschuldige Kinder mussten leiden. Die Betreuerin wusste nicht, was sie davon halten sollte, dass der Friedenswächter tot war, doch es war nicht die Schuld der Kinder, das wusste sie.
Mailena nahm die Hände von ihrem Mund, die sie erschrocken vor diesen gehalten hatte, damit sie keinen Ton hervorbrachte und Victoria unterbrach.
Nun hatte das Mädchen ihre Erzählung beendet und der Betreuerin fiel kein Wort ein, dass hätte angebracht gewirkt.
Die Blondine rutschte näher an Vic heran und legte behutsam ihre Hand auf den Arm der 15-Jährigen und rang nach Worten. Sie hatte es gewusst, dass es kein Zufall war, dass das Geschwisterpaar gezogen wurde. So viel Zufall gab es in diesem Land einfach nicht. Doch sie verstand nicht, warum man das hätte tun sollen, warum hätte das Kapitol Kinder zur Rechenschaft gezogen? Doch augenblicklich verwarf sie diese Frage, denn das tat die Regierung von Jahr zu Jahr erneut. Deswegen saß sie hier, mit Victoria.
"Victoria, das ist ... schrecklich. Ich glaube dir." sagte die Betreuerin und musste nun bedacht ihre Worte wählen. Sie rutschte noch ein wenig näher an die Brünette heran und nahm sie in den Arm.
Sie wollte ihr Trost spenden und zeigen, dass sie für Vic da war. "Du armes Mädchen" sagte sie etwas lauter und strich mit einer liebevollen Geste die Haare hinter das Ohr des Mädchens und beugte sich zu ihr hinunter und täuschte eine starke Umarmung vor. "Ich glaube dir, ich wusste dass es kein Zufall war. Ich verspreche dir, ich tue alles mir mögliche, damit du es schaffst. Ich bin für dich da, Victoria. Ich verspreche es dir." flüsterte Mailena an das Ohr der Tributin, ehe sie sich wieder zurück lehnte und ihr innig in die Augen blickte.
Mit ihren Lippen formte sie noch einmal das Wort "Alles". Ja, sie wollte alles tun, damit dieses Mädchen leben konnte und der Ungerechtigkeit entkommen konnte. Deswegen war sie Betreuerin.
"Du kannst mich Mai nennen. Du musst mir vertrauen, nur so kann ich meinen Job richtig machen. Keine Geheimnisse und wir haben gerade schon gut angefangen." lächelte die Blonde und strich mit ihrer Hand fürsorglich über das Haar der Jüngeren.
Mailena Hudson
Re: Im Zug
Die Betreuerin schien von ihrer Gesichte geschockt zu sein. Sie sagte kein Wort, schaute Victoria nur an und schwieg. Was hatte sie auch erwartet? Dass jemand ihr irgendetwas Tröstliches sagen würde? Und selbst wenn. Welche Worte hätten sie schon trösten können? Victoria saß hier in diesem Zug und fuhr ihrem Tod entgegen. Kein Wort der Welt hätte sie trösten können, nichts hätte diese Situation geändert. Und dir Brünette wollte auch keine Worte hören, sie hatte einfach nur das Bedürfnis gehabt ein Ventil zu öffnen und jemandem davon zu erzählen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Arm und zuckte zusammen. “ Victoria, das ist ... schrecklich. Ich glaube dir." ‚Ja, es ist schrecklich.‘ dachte das Mädchen bei sich und musste leicht schmunzeln, als Mailena davon sprach, dass sie ihr glaubte. Tat sie dies tatsächlich oder spielte sie ihr nur etwas vor? Schließlich war sie Betreuerin der Tribute, sie war ein Arm derer die Kinder Jahr für Jahr in die Spiele schickten. Da rutschte die Betreuerin auch schon näher und nahm Victoria in den Arm. Völlig überrumpelt ließ das Mädchen die Beine sinken und saß da, umarmt von einer ihr eigentlich unbekannten Frau. Was sollte sie jetzt tun? Victoria war es nicht gewohnt solcherlei Gesten zu erhalten. Bisher war sie es, die diese Gesten geschenkt hatte. Manchmal unbewusst und freiwillig. Dann wieder gezwungen, weil sie dachte es sei notwendig. Natürlich hatte auch ihr Vater sie manchmal in den Arm genommen, aber nur ganz kurz und meistens weil sie lachten und nicht weil er ihr Trost spenden wollte. Normalerweise verkroch das Mädchen sich irgendwo, wenn es ihr nicht gut ging. Übte mit der Peitsche und ließ ihren Emotionen freien Lauf. Aber dies war eine Tröstende Geste, eine Umarmung und sie konnte nichts damit anfangen. Sollte sie ihre Arme heben und Mailena auch umarmen? Aber ihre Arme fühlten sich an wie Blei. So schwer, dass sie diese nicht zu heben vermochte. Dann strich die Frau ihr auch noch die Haare liebevoll hinter das Ohr und öffnete etwas in Victoria mit dem sie nichts anzufangen wusste. Starr saß sie einfach auf dem Bett, schaute die Betreuerin aus großen Augen an und hörte ihren Worten zu. Was konnte sie schon tun um ihr zu helfen, dass sie es schaffte? Dazu müsste das Mädchen erst einmal etwas Können und wenn man bedachte, dass die Karrierotribute ihr Leben lang auf dieses Ereignis hin trainiert wurden standen ihre Chancen sehr schlecht. Sicher, es hatten auch schon Tribute aus anderen Distrikten gewonnen, so wie ihre Mentoren. Aber dazu musste sie erst einmal jemanden töten. Und konnte sie es überhaupt? Einen Menschen töten? Abschlachten wie Vieh. Ein Schauer lief über ihren Körper und ließ Victoria leicht zittern bei diesem Gedanken. Sie hatte schon so oft bei einer Schlachtung geholfen, aber der Gedanke einen Menschen töten zu müssen was etwas anderes. War es das tatsächlich? Waren Menschen nicht auch nur Vieh, welches eben anders aussah? Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe, während Mailena ihr tief in die Augen schaute. Vielleicht meinte sie es tatsächlich so wie sie es sagte. Zumindest sprach ihr Blick dafür, ihr ganzes Gebaren. „Weißt du Mai“, wie komisch es sich anfühlte du zu sagen und ihre Betreuerin mit einem Spitznamen anzusprechen. Aber ich blieb nichts anderes übrig, irgendwem musste sie ja schließlich vertrauen. „Das mit dem Vertrauen ist nicht einfach. Ich mag die Hungerspiele nicht sonderlich und du bist jemand, der für diese arbeitet oder besser gesagt für die, die hinter ihnen stehen.“ Kurz zuckte das Mädchen mit den Schultern, hob dann jedoch ihre Hand und legte diese einen Moment auf die der Betreuerin. „Aber wir können gerne daran arbeiten. Es wäre schön wenigstens für kurze Zeit nochmal eine Freundin zu haben.“ In den Augen des Mädchens blitze kurze zeit so etwas wie Freude auf, wurde jedoch gleich wieder von ihrem üblichen, trostlosen Ausdruck verschlungen. Plötzlich sprang Victoria vom Bett auf und rannte regelrecht in die Dusche, drückte wieder den Knopf, der die Seife hervorfließen ließ und nahm ein wenig davon zwischen die Finger, bevor sie wieder zurück lief. „Mai, kannst du mir vielleicht sagen, was das für ein Duft ist in der Seife? Ich finde ich wirklich toll, aber ich weiß nicht was das sein soll.“ Vorsichtig streckte das Mädchen ihrer Betreuerin die Hand hin, in welcher sie die Seife ein wenig zwischen den Fingern verrieben hatte. Dieser Duft war einfach herrlich. Kurz wartete die Brünette und wirbelte dann um die eigene Achse, dass das Kleid sich ein wenig aufbauschte. „Und diese Stoffe? Ist das normal im Kapitol? Hast du auch so viele Kleider? Ich kenne das gar nicht. Ich habe nur zwei Latzhosen und vier Hemden, die meisten davon sind schon so oft geflickt, dass man gar nicht mehr sieht wie die eigentliche Farbe war. Und sie haben meistens meinem Bruder gehört. Bei so vielen Kleidern kann man sich doch gar nicht entscheiden was man anziehen soll. Das ist doch doof.“ Hallo?! War sie denn völlig durchgedreht. Victoria kannte sich gar nicht so. Nur damals, als Selina und sie zusammen waren hatte sie sich so aufgeführt, so Mädchenhaft. Aber es war lustig. Ja, das Mädchen fand es witzig sich so zu benehmen, nicht immer die Erwachsene sein zu müssen. Dennoch konnte sie nicht lachen. Nochmals wirbelte sie herum und ließ sich vor Mai auf den Boden fallen. „Gibt es auch Äpfel hier? Ich LIEBE Äpfel.“
Victoria Hailey
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