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Im Zug
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:: :: Die Distrikte :: Distrikt 7
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Re: Im Zug
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 14.00 Uhr
Sunny
ca. 14.00 Uhr
Sunny
Eine Träne kullerte Sunnys Wange hinunter und sie nahm ein Wettrennen mit dem Regentropfen an der Fensterscheibe auf, der eine lange Spur auf das Glas malte. Noch eine Träne, noch ein Tropfen. Es war das erste Mal seit der Name Sunny Wiltshire auf dem Hauptplatz in Distrikt 7 verkündet wurde, dass sich das Mädchen diesen Ausdruck ihrer Gefühle gestattete. Immer wieder ging ihr die gleiche Frage durch den Kopf und nistete sich schmerzhaft wie ein Parasit in ihrem Bewusstsein ein: Warum ausgerechnet ich? Wie vielen Kindern mochte es jetzt wohl genauso gehen? Einer Menge, sicherlich. Eigentlich die Kinder aller Distrikte, wenn man die Karrieros außen vorließ. Sunny zählte gerade mal dreizehn Jahre, ihr Name war nicht allzu viel in dem Glas gewesen. Nur ein paar mal hatte sie Tesserrasteine erstehen müssen, die Namen der Älteren waren doch viel öfter verreten! Aber Trübsal blasen half ihr jetzt auch nicht weiter. Sie war doch ein fröhliches und aufgewecktes Mädchen, das gerne durch den Wald sprang und Verstecken spielte. Nein, nicht nur spielte. Seit gut zwei Jahren war es für sie und ihre Freunde kein Kinderspiel mehr, sondern ein Training, für den Fall, dass sie ausgelost werden würden. Doch dass das schon so früh sein würde, hatte nun wirklich keiner erwartet. Natürlich hatte sich niemand freiwillig für sie gemeldet, jeder war froh, dass es ihn selbst nicht erwischt hatte.
Sunny hatte immer noch das Bild ihrer besten Freundin vor Augen, wie sie ihr um den Hals gefallen war und ihr versicherte: "Wir sehen uns bald wieder." Bald... An diesen Gedanken klammerte sie sich. Bald? Nein, das durfte nicht sein. Solch ein Wiedersehen bedeutete nicht, dass Sunny aus den Spielen zurückkehrte. Das war so unwahrscheinlich, wie einem Stein Flügel wachsen würden. Es gab nur eine Mögichkeit, sich wiederzusehen und das war nach dem Tod. Wenn es denn ein Leben nach dem Tod gab. Doch wenn sie daran nicht glauben sollte, woran dann? Aber sie durfte Haly nicht so schnell wiedersehen, denn das würde heißen, dass diese auch sterben würde. Und das wollte Sunny unter keinen Umständen. Sie vermisste ihre beste Freundin, aber noch mehr ihre Eltern. Sie hatten diese Trauer einfach nicht verdient. Sunny hoffte nur, dass sie in der Arena nicht allzu sehr leiden würde, damit ihre Eltern wenigstens ein bisschen erleichtert sein konnten.
"Schluss jetzt, Sunny", sagte sie zu sich selbst und stand ruckartig auf. Augenblicklich streiften ihre Augen all die Leckereien auf dem großen Tisch und ein wehmütiges Gefühl überkam sie. Zu Hause könnte man damit beinahe den halben Distrikt ernähren. Aber sie verdrängte den Gedanken daran und machte sich stattdessen über das Gebäck her. Zuerst kostete sie misstrauisch und zaghaft, doch es schien alles in Ordnung, ja sogar lecker zu sein und nun langte sie ordentlich zu. Irgendwie war es erstaunlich, was für unterschiedliche Formen Essbares alles annehmen konnte.
Sunny hatte immer noch das Bild ihrer besten Freundin vor Augen, wie sie ihr um den Hals gefallen war und ihr versicherte: "Wir sehen uns bald wieder." Bald... An diesen Gedanken klammerte sie sich. Bald? Nein, das durfte nicht sein. Solch ein Wiedersehen bedeutete nicht, dass Sunny aus den Spielen zurückkehrte. Das war so unwahrscheinlich, wie einem Stein Flügel wachsen würden. Es gab nur eine Mögichkeit, sich wiederzusehen und das war nach dem Tod. Wenn es denn ein Leben nach dem Tod gab. Doch wenn sie daran nicht glauben sollte, woran dann? Aber sie durfte Haly nicht so schnell wiedersehen, denn das würde heißen, dass diese auch sterben würde. Und das wollte Sunny unter keinen Umständen. Sie vermisste ihre beste Freundin, aber noch mehr ihre Eltern. Sie hatten diese Trauer einfach nicht verdient. Sunny hoffte nur, dass sie in der Arena nicht allzu sehr leiden würde, damit ihre Eltern wenigstens ein bisschen erleichtert sein konnten.
"Schluss jetzt, Sunny", sagte sie zu sich selbst und stand ruckartig auf. Augenblicklich streiften ihre Augen all die Leckereien auf dem großen Tisch und ein wehmütiges Gefühl überkam sie. Zu Hause könnte man damit beinahe den halben Distrikt ernähren. Aber sie verdrängte den Gedanken daran und machte sich stattdessen über das Gebäck her. Zuerst kostete sie misstrauisch und zaghaft, doch es schien alles in Ordnung, ja sogar lecker zu sein und nun langte sie ordentlich zu. Irgendwie war es erstaunlich, was für unterschiedliche Formen Essbares alles annehmen konnte.
gt: Zimmer weiblicher Tribut - Distrikt 7
Sunny Wiltshire
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