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Fluss am Rand des Dorfes
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Re: Fluss am Rand des Dorfes
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 8:13 Uhr
Woody
ca. 8:13 Uhr
Woody
[cf: Woodys-Haus]
Als Woody den Fluss erreichte, war ihre Mütze bereits von ihrem Kopf geweht.
Das Wetter war teuflisch. Der Wind wehte in hoher Geschwindigkeit sie herum und trieb ihr Tränen in die Augen. Die verdorrten Blätter schossen wie Pfeile auf sie nieder und leichter Regen entwickelte sich zu spitzen Nadeln, die in ihr Gesicht stachen.
Dennoch wollte sie, ehe die Ernte begann, hier ihre Ruhe finden. Sie brauchte diesen Ort um sich vorzubereiten. Seit sie 12 war, kam sie hier her. Dieser Ort war für sie wie eine Blase. Früher musste sie sich immer verstecken, wenn sie her kam, da der Fluss zum Dorf der Sieger gehörte und sie nicht befugt war dieses zu betreten.
Doch nun war sie eine Siegerin.
Das Wasser des Flusses peitschte um die Steine des Ufers und Wellen schwappten aggressiv über den kleinen Steg, den Thomát und sie vor 2 Jahren errichtet haben.
Anabelle sah sich um und schlang ihren dicken Wollschal enger um den Hals. Es war eiskalt hier draußen. Sie entdeckte einen Stein nahe des Ufers, der weit genug entfernt stand, um nicht von den Wellen erreicht zu werden.
Sie setzte sich auf ihn und zog ihre Handschuhe aus. Sie hasste Handschuhe. Sie waren zwar warm, aber sie verfälschten den Sinn des Tastens und Fühlens.
Langsam strich die Siegerin über die Kanten des Steines und versank in ihren Gedanken.
Sie wollte nicht weiter diese schreckliche Aufgabe haben. Sie hasste es so sehr. Sie war eine schlechte Mentorin und ihr Mut hatte sie lange verlassen. Seit Susan nicht mehr bei ihr war, fühlte sie sich alleine. Susan war der erste Mensch, der sie verstand und ihre Interessen teilte.
Nie wieder hatte sie eine so ehrliche Freundschaft zu jemanden aufgebaut. Susan war einzigartig. Nie wird sie das Lachen des Mädchens vergessen, wenn Anabelle einen Witz gemacht hatte. Nie wird sie die Tränen vergessen, die Susan vergossen hat, als sie im Zug saß. Nie wird sie die weit aufgerissenen Augen ihrer Freundin vergessen, als sie kaltblütig ermordet wurde.
Anabelles Kehle zog sich zusammen und sie versuchte panisch die Tränen zu unterdrücken. Gedanken an Susan ließen sie immer unkontrolliert weinen.Sie hatte den Tod dieses Mädchens zu verantworten und die Schuld ließ sie nicht los. Fieberhaft dachte die Wissenschaftlerin, in solchen Momenten, über Möglichkeiten nach, wie sie Susan hätte retten können.
Der Wind wurde stärke und die Haare der Siegerin peitschten unaufhörlich um ihr Gesicht. Die Wellen brachen sich an dem Steg und Anabelle versuchte sich zu besinnen. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Sie hatte nun nur noch ihren Vater, der langsam an Demenz zu leiden begann. Nie wieder würde Anabelle öffentlich ihre Meinung bekundigen, sie würde artig dem Präsidenten ihre Arbeiten vorlegen und die Forschungsabteilung weiter führen.
Anabelles Finger waren bereits fast blau, als sie den Schmerz bemerkte, der von ihnen ausging. Behutsam zog sie die Ärmel über die Hände und musste husten.
Das Wetter, das seit einigen Tagen herrschte, hat ihr eine Erkältung eingehandelt. Seit ihrem Sieg litt sie an einer Immunschwäche. Es war selten, dass sie kerngesund war, doch sie arbeitete hart an einer Heilung.
Plötzlich legte sich eine Hand auf die Schulter der Siegerin. Sie war groß und warm. Hoffnungsvoll drehte Anabelle sich um und sah in das Gesicht ihres Besuchers.
Re: Fluss am Rand des Dorfes
Erntetag der 74. Hungerspiele
ca. 8:20 Uhr
Woody
ca. 8:20 Uhr
Woody
"Hi Dad.. Was machst du hier?" fragte Anabelle etwas enttäuscht.Sie hatte gehofft, dass Thomát sie hier besuchen würde, da er wusste, dass sie immer hier war.
"Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Ana.." Mr. Woddia schaute seine Tochter besorgt an. Er war nie ein Mann vieler Worte, doch seit er um das Leben seiner Tochter bangen musste, versuchte er immer, eine offenere Beziehung zu ihr zu haben. "Dad, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du weißt doch, ich halte alles aus" lächelte Anabelle verständnisvoll und versuchte ihren Vater zu beruhigen. Sie konnte sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen, ihrem Vater zu erklären, was in ihr vorging. Es war einfach zu kompliziert und viel zu gefährlich. Sie liebte ihn, doch man konnte 17 Jahre der Erziehung nicht rückgängig machen.
Mr. Woddia blickte den Fluss hinauf und zog seine Jacke enger um sich. Das Wetter war grausig und er machte sich bereits Sorgen, dass die junge Siegerin erneut eine schwere Bronchitis davon trug, wenn sie nun nicht endlich zurück ins Haus käme.
"Anabelle, komm mit ins Haus. Du wirst nur wieder krank." startete der Vater einen unbeholfenen Versuch, seine Tochter in seine Obhut zu lotsen.
"Papa, ich in eh schon krank..." beklagte sich Anabelle. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind. Früher war ihr Vater nicht so bedacht gewesen. Doch Mr. Woddia bestrafte sie mit einem Blick, der ein Feuer gefrieren lassen könnte.
Nachgiebig erhob sich die Siegerin und hackte sich bei dem großen Mann unter. Ein letzer Blick fiel auf ihre geheime Ruhestätte. Sie war immer noch nicht bereit für das Kommende, doch das war sie nie..
[tbc: Woodyshaus]
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